seilbahn.net | Themenbereiche | Pisten | 2020-01-31

Pistengütesiegel: Vorarlberger Skigebiete setzen auf Sicherheit

Die Sicherheit der zahlreichen Wintersportler steht für die Vorarlberger Seilbahnen an erster Stelle. Bereits vor 40 Jahren wurde das Pistengütesiegel in Vorarlberg eingeführt.

Wer auf Vorarlbergs Skipisten unterwegs ist, kann sich sicher fühlen: 17 Skigebiete, die wiederum rund 90 Prozent der Pisten in Vorarlberg bewirtschaften, sind heuer mit dem Pistengütesiegel ausgezeichnet. Die Zertifizierung erfolgt dabei anhand strenger Richtlinien, die von einer unabhängigen Kommission, bestehend aus der Fachgruppe der Seilbahnen und dem Land Vorarlberg, festgelegt werden. Sichere Abfahrten, ordnungsgemäße Markierungen und bestens präparierte Pisten sind die Hauptkriterien für den Erhalt des Pistengütesiegels. Im Detail bedeutet dies, dass die zertifizierten Skigebiete mögliche Gefahrenstellen entschärfen, sichern und/oder kennzeichnen. Darüber hinaus müssen die Pisten so beschildert werden, dass selbst ortsunkundige Wintersportler sich bei schlechter Sicht orientieren können. „Die Kriterien für den Erhalt des Pistengütesiegels werden laufend an die Rechtslage angepasst und entsprechend des technischen Fortschritts weiterentwickelt. Nach wie vor gehen wir aber bei der Prüfung sehr streng vor – schließlich soll das Pistengütesiegel ein echtes Qualitätszeichen sein. Aus diesem Grund müssen die Skigebiete auch jedes Jahr aufs Neue um eine Zertifizierung und Überprüfung ansuchen“, sagt Edwin Fritz, Leiter der Pistengütesiegel-Kommission.  

Skigebiete sind rechtlich abgesichert

Die Aufgaben der Kommission beschränken sich jedoch nicht nur auf die Vergabe des Gütesiegels. „Unser Ziel ist es, die Vorarlberger Skipisten so sicher wie nur möglich zu machen. Die Kommission bietet daher zusätzlich umfangreiche und individuelle Beratungsleistungen an und begleitet die Skigebiete über die gesamte Saison. Wir führen auch unangekündigte Nachkontrollen durch“, betont Fritz. Sicherheit im Kontext des Pistengütesiegels hat aber auch eine andere Bedeutung – nämlich jene der Rechtssicherheit. „Wir bieten den Wintersportgästen bestmögliche Rahmenbedingungen, damit sich diese sicher im Skigebiet bewegen können. Am Ende des Tages liegt es aber in der Eigenverantwortung der Wintersportler, sich auf der Skipiste so zu verhalten, dass ein sicheres Miteinander möglich ist. Umgekehrt besteht für ein Skigebiet im Ernstfall größtmögliche Rechtssicherheit, wenn es nach den strengen Kriterien des Pistengütesiegels zertifiziert ist“, erklärt Hannes Jochum, Obmann der Fachgruppe der Seilbahnen Vorarlberg.
 
Europaweite Vorbildwirkung

Bei der Einführung des Pistengütesiegels vor 40 Jahren, im Winter 1979/80, gab es lediglich in Tirol eine vergleichbare Zertifizierung. In Vorarlberg waren es damals sieben Regionen, die sich freiwillig prüfen und zertifizieren ließen. Dank des großen Engagements und der Expertise der ehrenamtlich tätigen Kommission konnte sich das Vorarlberger Pistengütesiegel beinahe flächendeckend in Vorarlberg durchsetzen und hat auch europaweite Vorbildwirkung. So wurde mit Unterstützung der Vorarlberger Kommission vor wenigen Jahren etwa in Deutschland eine ähnliche Zertifizierung eingeführt. 

Im Winter 2019/20 durchlaufen folgende Skigebiete die Zertifizierung:

1. Bödele-Schwarzenberg
2. Brandnertal
3. Damüls-Mellau
4. Diedamskopf (Schoppernau)
5. Faschina
6. Gargellen
7. Golm
8. Ifen (Kleinwalsertal)
9. Kanzelwand-Fellhorn (Kleinwalsertal)
10. Laterns
11. Lech-Zürs
12. Schetteregg
13. Silvretta Montafon
14. Sonnenkopf (Klostertal)
15. Stuben-Albona-Valfagehr
16. Walmendingerhorn & Heuberg (Kleinwalsertal)
17. Warth-Schröcken 

Fachgruppe der Seilbahnen Vorarlberg

Die Fachgruppe der Seilbahnen Vorarlberg vertritt die Interessen von 71 Mitgliedern und 32 Skigebieten. Vorarlbergweit sind 306 Bahnen und Lifte in Betrieb, die insgesamt rund 1.000 Pistenkilometer bedienen. Durchschnittlich sind über 1.000 Mitarbeiter und 20 Lehrlinge bei den Vorarlberger Seilbahnbetrieben beschäftigt. Jährlich erwirtschaften die Vorarlberger Seilbahnen einen Nettoumsatz aus Personenbeförderung von rund 150 Millionen Euro und reinvestieren im Schnitt 50 Millionen Euro.

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