seilbahn.net | Themenbereiche | Tourismus/Gastro | 2020-07-06

Kann der Wintertourismus energieeffizient gestaltet werden?

CLEAN ENERGY FOR TOURISM – CE4T

Diese Kernfrage ist es, die sich eine Reihe an Expert_innen des Projektes Clean Energy for Tourism CE4T stellen. Für einen zukunftsfähigen Wintertourismus braucht es eine nachhaltige Energieversorgung und ein gut funktionierendes Energienetz, welches insbesondere Lastspitzen ausgleichen kann. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, werden Optimierungsalgorithmen entwickelt, welche das Energiesystem maximal flexibilisieren sollen und helfen, systemweite Optimierungspotenziale auszuschöpfen. Klingt vorerst mal höchst komplex!

EINGEHENDE FORSCHUNG IN KOOPERATION MIT DER SALZBURG AG

In zahlreichen Skigebieten des Salzburger Landes, so wie auch im Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn in Zell am See-Kaprun wird in Zusammenarbeit mit der Salzburg AG an einer nachhaltigen Energieversorgung gearbeitet. „Unser Hauptanliegen ist es, ein intelligentes Energieversorgungssystem zu schaffen, das CO2 einspart“ sagt Mag. Stefanie Kritzer Bakk., MBA von der Salzburg AG, Projektleiterin von CE4T und ergänzt weiters, „im Detail geht es darum, dass wir die großen Anlagen wie Lifte, Bahnen, Pumpen, Beschneiungsanlagen, aber auch die Gastronomie in ein Energie-Monitoring-System aufnehmen wollen, um zu erheben, wieviel Energie vorhanden ist und verbraucht wird.“ Erreicht werden soll eine effizientere Nutzung von bestehenden Infrastrukturen, die Effizienz soll gesteigert und erneuerbare Energie soll ins das System integriert werden. 

AUS DATEN WIRD ENERGIEERSPARNIS

Das Ergebnis derartiger Erhebungsprozesse sind Optimierungsmaßnahmen oder Algorithmen, die die Effizienz des gesamten Systems steigern und den Anteil von erneuerbaren Energien erhöhen sollen. „Dabei haben wir auch die Optimierungen gegenüber dem Energiemarkt im Auge. Wenn die Preise niedrig sind, bedeutet das, dass viel erneuerbare Energie im System ist, was beim Verbrauch dieser Energie eine niedrigere CO2 Belastung bedeutet – diese entspricht genau unserem Ziel!“

Skigebiete und Bergbahnen sind als Energie intensive Branche bekannt. In Salzburg werden diese Betriebe bereits jetzt zu 100% von der Salzburg AG mit erneuerbarer Energie versorgt, doch es geht noch mehr. „Um weniger Energie zu verbrauchen, spielt bei den Gletscherbahnen Kaprun  die Stromerzeugung eine wesentliche Rolle.“ sagt Günther Brennsteiner von den Gletscherbahnen Kaprun. „Wir betreiben unser eigenes Wasserkraftwerk, wodurch ca. 60% der Energie, die für die Beschneiung des Berges notwendig ist, während der Sommermonate selbst erzeugt werden können!“ 

ÜBERSCHÜSSIGER ÖKOSTROM – WASSER RAUF AUF DEN BERG

In der Praxis ist das ganz einfach, jene erneuerbare Energie, die über die Sommermonate im Kraftwerk erzeugt wird, kann bis zum Winter im Speicherkraftwerk Dießbach gespeichert werden. Das Wasser wird mit Ökostrom auf den Berg gepumpt und steht in den Wintermonaten im Speicher zur Verfügung, um die Turbinen des Kraftwerks Dießbach zu betreiben und genau den Strom zu erzeugen, der für die künstliche Beschneiung am Kitzsteinhorn notwendig ist. Und genau das kann mit Fug und Recht als GREEN ENERGY FOR TOURISM bezeichnet werden. 

WINTERTOURISMUS IM WANDEL …

Unter diesem Titel gibt es beim IONICA 3rd Mobility Forum mehr zu diesem Thema zu erfahren. Mag. Stefanie Kritzer Bakk., MBA von der Salzburg AG wird das Projekt CE4T im Details vorstellen und gibt einen Überblick, wie bei der Salzburg AG mit Technologie an der Dekarbonisierung des Wintertourismus geforscht und gearbeitet wird! 

WENN SIE dieses Thema nicht verpassen wollen, dann sehen wir uns beim IONICA 3rd Mobility Forum am 20. & 21. Oktober 2020 in Zell am See-Kaprun!

Mag. Stefanie Kritzer, Bakk., MBA, Salzburg AG
„Im Rahmen des Projektes Clean Energy for Tourism (CE4T) werden Skigebiete in Salzburg mit modernster Energiesteuerungstechnik ausgestattet. Mit neu entwickelten Optimierungsalgorithmen werden die Energieeffizienz gesteigert, Emissionen berücksichtigt und erneuerbare Energien integriert. Die Digitalisierung ist dabei ein wichtiger Hebel. Das Projekt ist Teil der Energiemodellregion NewEnergy for Industry (NEFI)!„





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