seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2020-09-08

Salzburg: Kein Winter wie früher

Die Corona-Pandemie wird in der kommenden Wintersaison gravierende Änderungen für Gäste und Liftpersonal mit sich bringen.

Der Winterbetrieb in den heimischen Skigebieten wird sich an einem umfangreichen Leitfaden orientieren, der vom Fachverband der Seilbahnen in der WKÖ ausgearbeitet wurde. "Ziel aller Maßnahmen ist es, größtmöglichen Schutz für Gäste und Mitarbeiter zu gewährleisten und den normalen Betriebsablauf aufrecht zu erhalten“, betont Fachverbands-Geschäftsführer Erik Wolf. 

Der Leitfaden beinhaltet unter anderem Hygienemaßnahmen für Mitarbeiter und Gäste, Notfallpläne sowie Instrumente zur ständigen Prüfung der Betriebssicherheit. Weil Seilbahnen rechtlich Transportmittel des öffentlichen Verkehrs sind, müssen Fahrgäste einen Mund-Nasen-Schutz tragen. "Außerdem werden wir die Fahrzeiten so kurz wie möglich halten und darauf achten, dass die Kabinen gut durchlüftet sind“, kündigt Erich Egger, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der WK Salzburg, an.

Mitarbeiter werden getestet

Zu Beginn der Saison müssen sich alle Mitarbeiter einem Corona-Test unterziehen. Danach werden jene Mitarbeiter, die direkten Gästekontakt haben, wöchentlich getestet. Menschentrauben an den Liftkassen und bei den Zubringern sollen so gut es geht verhindert werden. "Da und dort werden die Skifahrer wohl so wie früher in Schlangen bis zum Drehkreuz geführt“, meint Egger, der eine Begrenzung der Zahl der Wintersportler ablehnt. "Zum einen ist das Ansteckungsrisiko laut Virologen in der freien Natur um einiges geringer. Zum anderen glaube ich, dass sich diese Frage gar nicht stellt, weil deutlich weniger Gäste als in den vergangenen Jahren kommen werden.“ Über das Thema personalisierte Tageskarten werde noch diskutiert. 

"Wir lehnen Kartenkontingentierungen und andere Begrenzungen bei der Zahl der Winterportler ab." Erich Egger, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der WK Salzburg

Gravierende Änderungen wird es auch für die Gastronomie in den Skigebieten geben. "Meiner Meinung nach sollte es - wenn es irgendwie geht - nur mehr Restaurants mit Bedienung geben, wo die Gäste am Eingang warten und dann zum Tisch gebracht werden“, erklärt Egger. Après-Ski in der bisherigen Form werde es im kommenden Winter nicht geben. "Hier ist es höchste Zeit für einen runden Tisch, bei dem Vertreter von Politik und Wirtschaft sowie Gesundheitsexperten über mögliche Alternativen diskutieren können.“ 

Sommersaison läuft besser als erwartet 

Die Skigebiete müssen sich nach Ansicht Eggers auf deutliche Umsatzeinbußen einstellen. "Ein Totalausfall ist aber nicht zu befürchten, sofern es gelingt, die Infektionszahlen einigermaßen im Griff zu behalten“, meint der Salzburger Seilbahnsprecher, für den der bisherige Verlauf der Sommersaison Anlass zur Hoffnung gibt. "Im Juli und August haben einige Betriebe die Spitzenergebnisse der vergangenen Jahre wieder erreicht. Es zahlt sich aus, dass viele Bahnen in ein gutes Sommerangebot investiert haben.“


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