seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2020-09-10

Brunni mit Verlust im Geschäftsjahr 2019/20 – positiver Ausblick aufs neue Geschäftsjahr

Nach dem Umsatzrekord im Vorjahr haben der Umbau des Bergrestaurant Ristis, der schneearme Winter und die COVID19-bedingte Schliessung des Skibetriebes deutliche Spuren im Geschäftsabschluss hinterlassen. Der Gesamtumsatz sank gegenüber dem Vorjahr um -24.6% auf CHF 5.8 Mio. (Vorjahr: CHF 7.7 Mio.). Das EBITDA reduzierte sich um -57% auf CHF 901‘299 (Vorjahr: CHF 2 Mio.). Insgesamt resultierte im Geschäftsjahr 2019/20 ein Verlust von CHF -398‘082.

Im Mai und Juni 2019 wurde das Bergrestaurant Ristis umgebaut. Die damit verbundene Schliessung führte zu erwarteten Umsatzausfällen. Trotzdem lagen die Gästezahlen im Sommer 2019 auf dem 5-Jahres-Schnitt. Der Umsatz und die Kennzahlen des Berglodge Restaurant Ristis haben sich seit der Neueröffnung im Juni 2019 erfreulich entwickelt.

Der Winter 2019/20 war der zweitwärmste Winter und in tieferen Lagen der schneeärmste seit Messbeginn im Jahr 1864. Gleichzeitig war er überdurchschnittlich sonnig, stürmisch und föhnig. Auf der Klostermatte konnten bis Mitte Januar keine Schneesporttätigkeiten angeboten werden, anschliessend war das Angebot trotz grossem Personal- und Beschneiungsaufwand auf die Förderbänder und den unteren Teil des Skilifts beschränkt. Auf dem Brunni konnte ebenfalls mit grossem Aufwand die Schlittelpiste und der Yetipark bereits früh in Betrieb genommen werden, die Skipiste wurde aber erst Mitte Januar geöffnet. Am Abend des 13. März 2020 wurde vom Bundesrat aufgrund von COVID19 die sofortige Schliessung sämtlicher Skigebiete angeordnet. Damit ging nach einem schlechten Winter noch zusätzlich der Umsatz eines ganzen Monats verloren. Es resultierte die schlechteste Wintersaison seit dem Bau der neuen Luftseilbahn vor 11 Jahren.

Das Geschäftsjahr der Brunni-Bahnen Engelberg AG dauerte vom 1. Mai 2019 bis zum 30. April 2020. In dieser Periode wurden die betriebswirtschaftlich notwendigen Abschreibungen von CHF 1.239 Mio. getätigt. Aus der Summe der Ereignisse resultierte im Geschäftsjahr 2019/20 nach Abschreibungen ein Verlust von CHF -398‘082.

Hoher Eigenfinanzierungsgrad

Durch die Investitionen ins Bergrestaurant Ristis im Umfang von insgesamt CHF 3.6 Mio. und die herausfordernde Wintersaison stieg der Anteil an langfristigem Fremdkapital per Stichtag 30. April gegenüber dem Vorjahr um CHF 2.5 Mio. Darin enthalten ist im Umfang von CHF 0.5 Mio. ein unverzinslicher COVID19-Kredit, welcher von Ende März bis Mitte August 2020 vorsichtshalber in Anspruch genommen wurde. Der Eigenfinanzierungsgrad der Gesellschaft beträgt hohe 59%. 

Ausblick zum laufenden Geschäftsjahr

Die Verantwortlichen der Brunni-Bahnen Engelberg AG sind verhalten optimistisch, was das laufende Geschäftsjahr betrifft. Aufgrund des dreimonatigen „Lockdowns“ verlor die Brunni-Bahnen Engelberg AG zwar einen Monatsumsatz und der verregnete Juni war dem Neustart nicht förderlich. Die Gästeaufkommen im Juli und August waren jedoch zufriedenstellend, so dass der Umsatzrückstand der laufenden Sommersaison nur noch ca. -10% auf das Vorjahr und den 5-Jahres-Schnitt beträgt. Aufgrund dieser positiven Entwicklung konnte der COVID19-Kredit bereits vollständig zurückbezahlt werden. Die Kurzarbeit ist seit Ende Juni 2020 für die Mitarbeitenden der Brunni-Bahnen Engelberg AG aufgehoben. Der Buchungsstand für Übernachtungen im Berglodge Restaurant Ristis ist erfreulich für die Herbstferien und die Wintersaison.

Schriftliche Generalversammlung

Der Verwaltungsrat der Brunni-Bahnen Engelberg AG beobachtet mit Besorgnis die Entwicklung der wieder steigenden Corona-Fallzahlen und hat deshalb beschlossen, gestützt auf Art. 27 der Covid-19-Verordnung 3, die 68. Generalversammlung sicherheitshalber auf schriftlichem Weg abzuhalten. Er beantragt, in der aktuellen Situation auf die Rückzahlung einer Kapitaleinlagenreserve und auf die Ausrichtung einer Dividende zu verzichten. 

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