seilbahn.net | Themenbereiche | Pisten | 2023-07-12

ARENA: Potenzial mit Datenmanagement konsequent nutzen

Das digitale Zeitalter ist in der Seilbahnbranche angekommen, und das nicht nur beim Bau von Seilbahnen allein, sondern vor allem auch im Bereich von Schneemanagement, Zutrittstechnologie oder auch Marketing. Der MOUNTAIN MANAGER hat mit Robert Sölkner, CEO ARENA PistenManagement, über Wertigkeit und Nutzen von Bits und Bytes gesprochen.

In Zeiten der Digitalisierung sammeln auch Skigebiete eine Unmenge an Daten. Was kann man damit machen?

Robert Sölkner: Viel und noch viel mehr wird möglich. Wir haben viele Systeme wie die Schneehöhenmessung, Flottenmanagement, Leitsysteme, und in diesen Systemen werden Unmengen von Daten generiert. Diese Daten nutzbar zu machen, ist meiner Meinung nach ein Gebot der Stunde. Es liegt einfach enorm viel Potenzial in den gesammelten Daten.

In den letzten Jahren haben Bergbahnunternehmen sehr viel in die Schneehöhenmessung investiert, Daten stehen also zur Verfügung. Jetzt geht es darum, diese Daten zu nutzen und datenbasierte Entscheidungen möglich zu machen. Es gibt Skigebiete, die 1.000 Schneeerzeuger und mehr im Einsatz haben. Diese augenscheinliche Stärke, die wertvollen gesammelten Daten, sollten jetzt Grundlage für eine gezielte Analyse sein. Wir von ARENA PistenManagement wollen anregen und unsere Tools zur Verfügung stellen, dass diese Stärke künftig für eine strategische und effiziente Entwicklung im Skigebiet genutzt werden kann.

Wie sieht es im Moment beim Umgang und einer entsprechenden Nutzung der Daten aus?

Da gibt es in vielen Bereichen verstecktes Potential. Beispielsweise sind Schneeerzeuger und Pistenfahrzeuge viele Tage im Winter in Betrieb und sammeln dabei Daten. Um einen Nutzen aus den gewonnenen Daten zu ziehen, ist eine professionelle und effiziente Auswertung notwendig. Es geht darum zu erfahren, was diese Daten sagen, um für das nächste Jahr eine entsprechende Strategie in punkto Schneehöhen, Präparationslogistik, Pistenmanagement zu entwickeln.

Es geht darum, aus dem vorhandenen Datenmaterial zu lernen. Das befähigt Skigebiete, datenbasierte Entscheidungen zu treffen und damit zielgerichtet zu handeln. Wir haben das in der letzten Saison z. B. In Gastein gesehen. Trotz geringem Schneefall ist es mit fundiertem Datenmaterial gelungen, in der Grundbeschneiung den Wasserund Energieverbrauch signifikant zu senken.
Da sieht man, welches Potential in konsequentem Datenmanagement liegt. In den letzten Jahren wurde vielerorts sehr viel Geld in die Systeme von Schneehöhenmessungen investiert. Pistenfahrzeugfahrer nutzen diese Daten beim Präparieren, ebenso spielen die Daten beim Beschneien eine relevante Rolle. Das Potenzial, das die Millionen an Messpunkten liefern, geht aber noch weit darüber hinaus. Aus ihnen lassen sich durch eine entsprechende Analyse wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die sinnvoll sind umzusetzen. Das sollte unbedingt genutzt werden.

Woran liegt es, dass Daten noch nicht in dem Ausmaß genutzt werden, wie es möglich wäre?

Aus- und Fortbildung ist ein Riesenthema. Die Seilbahner kommen vielfach als Elektriker zur Seilbahn, machen einen Betriebsleiterkurs und sammeln dann Erfahrung in der Praxis. Dabei wird bewusst, dass die Position eines Betriebsleiters sehr viel mehr als nur die technischen Aspekte umfasst. Es geht um Personalführung, um den Umgang mit den Kunden, um effiziente und verantwortungsvolle Entscheidungen. Da gilt es immer am Ball zu bleiben, ständiges Dazulernen ist gefragt – und das betrifft gerade auch die Digitalisierung.

Wir von ARENA haben eine Initiative gestartet und unterrichten die 3. Klassen in Hallein im Rahmen ihrer Ausbildung zum/zur Seilbahntechniker/in in Form eines Seminars „Nachhaltiges Pistenmanagement“. Das wurde von der Berufsschule gerne aufgenommen und wir konnten viel Knowhow vermitteln. Wir haben dann auch an der Reaktion unserer Seminarteilnehmer gesehen, wie wissbegierig diese Nachwuchskräfte sind und wie gut die Inhalte aufgenommen werden. Hier kann noch viel bewegt werden.

Wie weit bilden Hersteller in Bezug auf Beschneiung und Präparierung aus?

Es bietet jeder Hersteller Basisschulungen an. Nach meiner Kenntnis sind Skigebiete durchaus bereit, Budgets dafür frei zu machen. Zum anderen ist das natürlich nur die absolute Basis. Der Schneemacher etwa ist mittlerweile ein eigenes Berufsbild und verlangt enorm viel Knowhow. Die Anforderungen können mit einem einmaligen Kurs nicht abgedeckt werden. Aus Sicht der Seilbahnen lohnt es sich, mehr Wert darauf zu legen, dass sich Mitarbeiter laufend weiterbilden und höher qualifizieren.

Die Leitsysteme, die eine Schneeanlage steuern, sind mittlerweile hochkomplex. Mitarbeiter, die noch aus den analogen Systemen kommen, müssen entsprechend geschult werden. Dazu gibt es gerade bei der Digitalisierung noch viel Aufholbedarf. Hier aktiv zu werden, ist unbedingt notwendig, denn durch das Nützen dieser Möglichkeiten lässt sich Beschneiung bzw. Pistenmanagement wirklich effizienter gestalten.

Nicht das Gefühl soll entscheiden – sondern die Daten, die im System liegen, sollen die Entscheidungsgrundlage sein. Das Ziel ist es, zu datenbasierten Entscheidungen zu kommen. Wenn dies in einem Skigebiet mit Pistenmanagement begonnen wird, sind 10 Prozent Effizienzgewinn das Minimum, schon im ersten Projektjahr. Auf lange Sicht reden wir hier von bis zu __ Prozent, oft mehr.
Veränderung ist nicht immer einfach. Wenn man aber bei der Digitalisierung und vor allem beim Datenmanagement ansetzt, kann man enorm profitieren – und das betrifft nicht nur die großen, sondern auch kleine Unternehmen. Der richtige Umgang mit Daten ist für uns alle essenziell.

Welche Möglichkeiten sieht ARENA Pisten-Management, den effizienten Umgang mit Daten verstärkt in den Fokus zu rücken?

Schulung und Weiterbildung ist für uns ein wichtiges Thema. Ich könnte mir die Gründung einer Akademie vorstellen, in der man sich die Fort- und Weiterbildung der Fahrer und Beschneier zum Ziel setzt und die Themen entsprechend den Anforderungen im Alltag weiter steckt als bisher üblich. Hier wären dann auch die Seilbahnunternehmen gefordert, ihre Mitarbeiter zur Weiterbildung zu motivieren bzw. Eigeninitiative gezielt zu fördern.

Dazu hat ARENA PistenManagement unter dem Titel „PistenEnergie“ ein System für digitales und nachhaltiges Pistenmanagement entwickelt, mit dem wir Beschneiung, Präparation sowie Teammanagement und Teamführung auf ein komplett anderes Niveau heben wollen. Prozessoptimierung auf Basis von Big Data Analysen und Digitalisierung liefert einem engagierten Team genau das richtige Handwerkszeug, um im Bereich der Pistenarbeit fit für die Herausforderungen der Zukunft zu werden. 

MOUNTAIN MANAGER
gb/lw



ARENA PistenManagement

Bayernstraße 45, A-5071 Wals-Siezenheim
T. +43 662 89 09 52







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