Snowfarming und Schmelzwasser-Recycling auf Diavolezza

Snowfarming ist ein allgemeiner Begriff für Schneemanagement. Dazu gehören Erstellung/Transport, Lagerung, Konservierung, Präparation und Pflege von Schneedepots. Es gibt grundsätzlich zwei Abdeckmethoden. In Skigebieten wird der Schnee mit einem speziellen Vlies abgedeckt und bspw. für den Langlaufsport lagert man grosse Schneehaufen unter einer Sägemehl- oder Hackschnitzelschicht.

Auf der Diavolezza wird das kostbare Weiss der vergangenen Wintersaison mit Pistenmaschinen zu Schneedepots zusammengestossen. Anschliessend werden die Schneedepots mit einem widerstandsfähigen Vlies aus Polypropylen – ein thermoplastisches Polymer, das zu 100 % aus recyceltem Material besteht und bis zu fünf Jahre hält – abgedeckt. Dadurch wird der darunterliegende Schnee isoliert. Die weissen Vliese reflektieren zudem die Sonneneinstrahlung und verringern so die Schneeschmelze. Mit dieser Methode können ca. 60 – 80 % des gelagerten Schnees konserviert werden. Das Schmelzwasser wird im «Lejet da Diavolezza» aufgefangen und im Herbst für die technische Beschneiung wiederverwendet. Dies wird als Schmelzwasser-Recycling bezeichnet.

Snowfarming kann als Anpassungsstrategie an den Klimawandel bezeichnet werden. Es hat nicht nur den Vorteil, dass die Wintersaison früher gestartet werden kann, auch der Energie- und Wasserverbrauch ist um ca. einen Drittel geringer als bei der herkömmlichen Schneeproduktion. Weiter wird der maschinelle Aufwand für die Pistenpräparation verringert. Auf der Diavolezza wird seit 2007 erfolgreich Snowfarming betrieben. Seit diese Methode des Schneerecyclings angewandt wird, hat der Diavolezza-Gletscher an der dicksten Stelle über zehn Meter an Mächtigkeit gewonnen. Dank dem ununterbrochenen erfolgreichen Snowfarming mit positiver Massenbilanz entstand sogar ein ca. 10’000 m2 grosser «Gletscher» im unteren Teil.