seilbahn.net | Themenbereiche | Pisten | 2023-08-10

Hinterstoder/Wurzeralm: Artenreiche Magerwiesen als nachhaltige Umweltinvestition

Interessen von Skigebietsbetreiber und Natur- und Artenschutz gehen Hand in Hand

Sommerliche Bearbeitung der Skiflächen

Im Winterbetrieb ist die Aufgabe der Bergbahnen klar definiert und für jeden ersichtlich. Pisten beschneien, präparieren und für einen reibungslosen Liftbetrieb zu sorgen. Doch es gehört viel mehr dazu. Die Magerwiesen, die in der Winterzeit als Skipisten dienen, entfalten in der warmen Jahreszeit ihre wahre Pracht und dienen als wichtiger Rückzugsort für Insekten, Kleintiere und Raum zur Erholung der Natur.
Während der Sommermonate werden die Skiflächen nach der Schneeschmelze in der Regel extensiv bewirtschaftet. Liftbetreiber, die als Pächter dieser Flächen fungieren, Landwirte und Eigentümer sind oftmals ein Team, welches sich um die Bestellung der Flächen im Sommer kümmert. 

„Extensive Bewirtschaftung“ als schonende Alternative für die Umwelt

Magerwiesen sind spezielle Graslandflächen, die aufgrund ihres geringen Nährstoffgehalts einzigartige Eigenschaften aufweisen und wertvolle Lebensräume für bedrohte Pflanzen- und Tierarten bieten. Zudem bilden sich Bergwiesen nur dann aus, wenn sie in der in der historisch gewachsenen Heuwirtschaft bearbeitet werden. Dies beinhaltet ein Verzicht auf Dünger, Pestizide oder andere externe Zusätze. 
Im Skigebiet Hinterstoder/Wurzeralm werden diese Magerwiesen während der Skisaison als perfekt präparierte Skipisten genutzt. Nach Abschluss der Wintersaison werden die Pisten nicht einfach sich selbst überlassen, sondern gezielt gepflegt und nach der Blütezeit nur einmal gemäht, um den Magerwiesen die Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln und als unverzichtbare Naturparadiese zu erblühen.
Das Skigebiet Hinterstoder/Wurzeralm betrachtet die Magerwiesen als einen wertvollen Schatz und engagiert sich aktiv für ihren Schutz und Erhalt. Durch eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung wird sichergestellt, dass die Magerwiesen auch nach der Skisaison ihren ökologischen Wert behalten. Durch das gezielte Mähen nach der Blüte wird das natürliche Gleichgewicht gefördert und die Kleintierwelt profitiert von diesem wichtigen Rückzugsort.

Oasen der Erholung

Die Magerwiesen erfüllen jedoch nicht nur ökologische Funktionen, sondern dienen auch als Oasen der Erholung für Naturliebhaber. Während der Sommermonate verwandeln sich die einstigen Skipisten in eine blühende Landschaft, in der Besucher die Möglichkeit haben, die Schönheit der Natur in vollen Zügen zu genießen. Die Magerwiesen laden zu entspannenden Spaziergängen und Picknicks ein und bieten Raum zur Entdeckung einer vielfältigen Flora und Fauna.

"Unser Skigebiet steht für verantwortungsvollen Skitourismus, der Naturschutz und Nachhaltigkeit in den Fokus rückt", so Rainer Rohregger, Vorstand der HIWU Bergbahnen. "Die Magerwiesen sind ein wunderbares Beispiel dafür, wie Skigebiete nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch wertvolle Lebensräume für bedrohte Arten schaffen können. Wir sind stolz darauf, dass unsere Skipisten im Sommer zu lebendigen Magerwiesen werden, die der Natur Raum zur Erholung bieten."

Interessen gehen Hand in Hand

Die Interessen der Liftbetreiber sowie des Natur- und Artenschutzes gehen im Bereich der Magerwiesen Hand in Hand. Denn ohne die Notwendigkeit, die Skiflächen für den Wintersport frei von Wald- und Strauchbewuchs zu halten, würden zahlreiche Flächen einfach zuwachsen und durch eine Monokultur – aus zumeist Fichten – ersetzt werden. 

Bergbahnen als nachhaltiger Leitbetrieb

Als touristischer Leitbetrieb in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel übernehmen die Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG eine Vorbildfunktion auch in punkto Nachhaltigkeit. Seit Jahrzehnten gibt es eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem Natur- und Umweltschutz bei der Weiterentwicklung der Geschäftstätigkeit. Von öffentlichen Anreisemöglichkeiten bis zum ökologischen Fußabdruck, vom naturnahen Vorgehen bei Bauprojekten bis hin zur Verwendung von Ökostrom. In jüngster Zeit wurden rund 2.000 neue Bäume als Ersatzaufforstung für die gerodete Waldfläche im Zuge der Neuerrichtung der Hössbahn im vergangenen Jahr. Bis zum Jahr 2028 soll der Betrieb energieautark betrieben werden, aus diesem Grund wird laufend in Photovoltaik investiert und weitere Energiequellen analysiert.

Zurück
Fotos hinzufügen
Drucken
Email


Google Adsense