seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2023-12-04

Gasteiner Bergbahnen: Grüne Ideen für eine nachhaltig weiße Skisaison

Gasteiner Bergbahnen stellen mit umfassender Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsoffensive Weichen für die Zukunft

Mit beeindruckendem Tempo arbeitet das Skigebiet am Ausbau erneuerbarer Energien, testet umweltfreundliche Kraftstoffe und attraktiviert eine nachhaltige Anreise für Tagesgäste und Urlauber.

Gastein ist ein Skigebiet mit Geschichte und dieses Erbe verantwortungsvoll in die Zukunft zu tragen setzen sich die handelnden Personen der Gasteiner Bergbahnen AG zum Ziel. Vorstand Andreas Innerhofer und sein Team haben sich 2022 einer wissenschaftlich begleiteten Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet, die einen 360°-Blick auf den Seilbahnbetrieb, seine Bedeutung für Tourismus und Mobilität im Tal sowie die Rolle der Bergbahnen als Arbeitgeber wirft.

„Die Verantwortung für die Zukunft des Skigebiets liegt heute in unseren Händen und wir wollen die notwendigen Schritte setzen, um den Skisport auf nachhaltige Weise auch weiterhin zu sichern und dieses Naturparadies allen Wintersportbegeisterten zugänglich zu machen. Auf diesem Weg begleitet uns zum einen das Terra Institute und zum anderen der Tourismusforscher Professor Kurt Luger von der Universität Salzburg,“ skizziert Vorstand Andreas Innerhofer die Zielsetzung der Nachhaltigkeitsbestrebungen der Gasteiner Bergbahnen. Einer der Hauptpfeiler der Strategie ist der massive Ausbau erneuerbarer Energien durch Photovoltaik-Anlagen. Bereits in den Jahren 2021 und 2022 entstanden erste gebäudeintegrierte Flächen mit einer Leistung von rund 130 Kilowatt-Peak. 2023 kann dieser Wert durch die Inbetriebnahme weiterer Anlagen sogar auf eine Gesamtleistung von 658,13 Kilowatt-Peak verfünffacht werden, was etwa dem Jahresstrombedarf von 500 Menschen in Mitteleuropa entspricht. Ein architektonisch besonders reizvolles Highlight stellt der neu errichtete Solarpark an der Talstation der Schlossalmbahn dar. Hier wachsen die PV-Module baumähnlich in den Himmel und generieren Strom sowohl für den Seilbahnbetrieb als auch für die 20 neu entstandenen E-Ladestationen. Die vom Architekturbüro Innerhofer oder Innerhofer konzipierte Anlage wird vollständig in den bereits bestehenden Parkplatz integriert, sodass keine weiteren Grünflächen verbraucht werden.

Pilotprojekt HVO: alternativer Treibstoff für Pistengeräte

Neben der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen steht auch die CO2-Reduktion ganz oben auf der Nachhaltigkeitsagenda von Skigastein. Der Anteil der österreichischen Seilbahnen am gesamten CO2-Ausstoß des Landes fällt mit 0,2 Prozent zwar gering aus. Trotzdem haben die Gasteiner Bergbahnen betriebsintern Verbesserungspotentiale ausgelotet und nach umweltfreundlichen Alternativen Ausschau gehalten. Rund zwei Drittel des CO2-Ausstoßes im Skigebiet lassen sich auf die Pistenpräparierung und firmeneigene Fahrzeuge zurückführen. Schritt für Schritt stellt Skigastein daher seine Pistengerätschaft auf den umweltfreundlichen Treibstoff HVO um, der aus recyceltem Pflanzenöl gewonnen wird. Dadurch lässt sich der CO2-Ausstoß in diesem Teilbereich um 90 Prozent reduzieren.

„Train in, ski out“: komfortabel und nachhaltig ins Skivergnügen

Das Gasteinertal erfreut sich durch die direkte Anbindung an die Tauernbahn einer äußerst privilegierten Lage, was die umweltfreundliche Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln betrifft. „Train in, ski out“ lautet das Motto, wenn in Bad Gastein der Zug direkt neben der Talstation der Stubnerkogelbahn hält. Dort machen ein Skiverleih sowie Ski-Depot den Einstieg ins Pistenparadies noch bequemer und ermöglichen eine komfortable Anreise ohne großes Gepäck. Dank einer Kooperation mit dem Salzburger Verkehrsverbund gilt ein gültiger Tagesskipass gleichzeitig auch als Gratis-Ticket für die An- und Abreise mit allen SVV-Linien im Verbundraum. Wer als Urlaubs- oder Tagesgast darüber hinaus noch eine sogenannte „letzte Meile“ vom öffentlichen Verkehr hin zur Unterkunft oder anderen Zielpunkten zu überwinden hat, dem stehen an sechs Standorten in Bad Hofgastein E-Fahrzeuge im Carsharing-Modus zur Verfügung.

Digitaler Mehrwert für analoges Bergerlebnis

Komfort und Benutzerfreundlichkeit stehen auch im Fokus des neuen Webauftritts von skigastein.com – die neue Seite lässt sich fast wie eine App intuitiv navigieren. Praktische Features wie ein interaktives Pistenpanorama und ein erweiterter Online-Ticketshop bieten Skifahrer:innen einen digitalen Mehrwert zum analogen Bergerlebnis. Das Erfolgsmodell Dynamic Pricing beschert Frühbuchern bei Onlinebuchung einen entscheidenden Preisvorteil.

Durch attraktive Vorverkaufsrabatte reduziert sich der reguläre Preis für einen Tagesskipass bei rechtzeitiger Buchung von 73,90 Euro auf bis zu 62,80 Euro. Familien profitieren besonders vom Wochenend-Special an Samstagen und Sonntagen – die Kindertageskarte kommt dann auf nur 24 Euro, die Jugendtageskarte auf 36 Euro. Die Kleinsten unter sechs Jahren sind ohnehin kostenlos auf den Gasteiner Pisten unterwegs. Als besonderes Zuckerl können Tagesskipässe bereits am Vortag ab 15:00 Uhr genutzt werden, um sich noch mit einigen Abfahrten auf den kommenden Skitag einzustimmen.

Skigastein erzählt seine Geschichte(n)

Was das touristische Angebot angeht, ist das Skigebiet Gastein buchstäblich ein Naturtalent. Aufgrund der Höhenlage befinden sich alle Bergstationen auf über 2.000 Meter – jene der Goldbergbahn bildet mit 2.650 Höhenmetern sogar den höchsten Punkt des gesamten Skiamadé-Gebietes. Insgesamt hält das Gasteinertal rund 200 Pistenkilometer bereit und mehr als zehn Abfahrten überwinden dabei einen Höhenunterschied von mehr als 1.000 Metern. Ganz vorne dabei ist die Abfahrt von der Hohen Scharte. Genannt wird sie einfach „Die Nord“ und führt über 1.440 Höhenmeter ins Tal. Wer gerne im freien Gelände unterwegs ist, findet in Sportgastein ein wahres Freeride-Eldorado. Reinen Naturschnee gibt es aber auch am Graukogel zu „erfahren“: Die legendäre Ski-WM-Piste von 1958 kommt ganz ohne Beschneiung aus. Die vielen Highlights des Skigebiets wollen die Bergbahnen mit der neuen Winterkampagne „Skigastein, da will ich sein“ vor den Vorhang holen. „Ein Baustein unserer Kampagne sind dabei die ‚Gasteiner G’schichten‘. Sie sollen die bewegte Geschichte und bewegenden Geschichten Gasteins erzählen, Emotion und Begeisterung vermitteln. Freeride-Profi Sandra Lahnsteiner-Wagner lädt dabei spannende Persönlichkeiten zum Skibesuch und Gespräch nach Gastein. Als Gast ist unter anderem die US-amerikanische Skirennläuferin und Olympiasiegerin Julia Mancuso geplant,“ erklärt Marketing- und Kommunikationsleiter Markus Papai.

Nachhaltigkeitsprojekte der Gasteiner Bergbahnen AG im Überblick

Als Unternehmen, das in und mit der Natur arbeitet, sind sich die Gasteiner Bergbahnen ihrer Verantwortung für die Gasteiner Bergwelt bewusst und setzen kontinuierlich Schritte, um Besucher:innen ein nachhaltiges Bergerlebnis für Generationen zu ermöglichen. Um Ressourcen zu schonen, ohne dabei Abstriche bei der Pistenqualität machen zu müssen, setzen die Gasteiner Bergbahnen etwa auf effizientes Schneemanagement. Bei der Beschneiung kommen datengestützte Schneehöhenmessungen und Schneezäune zum Einsatz, um Schnee punktgenau produzieren und halten zu können. Auch die Förderleistung der Seilbahnen wird gezielt reguliert und orientiert sich an den jeweiligen Personenströmen, um Energieverluste zu vermeiden. Und im Sommer werden in Zusammenarbeit mit Partnern in der Land- und Forstwirtschaft Maßnahmen im Bereich Waldpflege, Aufforstung und Bodenaktivierung gesetzt. Bereits heute stammt die Energie, die das Skigebiet verbraucht, ausschließlich aus erneuerbaren Quellen. Neben dem zu 100 % zertifizierten Ökostrom, den die Gasteiner Bergbahnen von der Salzburg AG und dem E-Werk Bad Hofgastein beziehen, produziert die Liftgesellschaft ihren Strom zunehmend selbst.

Über die Gasteiner Bergbahnen AG

Die Gasteiner Bergbahnen AG mit Sitz in Bad Hofgastein gehört mit rund 120 Ganzjahres und bis zu 130 Saisonarbeitern zu den größten Arbeitgebern in Gastein und zu den großen Seilbahngesellschaften Österreichs. Kerngeschäft der Gasteiner Bergbahnen AG ist der zweisaisonale Betrieb von 25 Seilbahn- und Liftanlagen und 124 Pistenkilometern in Bad Hofgastein, Bad Gastein und Sportgastein im Winter und den 3 Sommer-Bergen Schlossalm, Stubnerkogel und Graukogel im Sommer. Die Gasteiner Bergbahnen AG ist Teil von Ski amadé, dem größten Skiverbund Österreichs.

Das Traditionsunternehmen, entstanden 1979 aus einer Fusion der damaligen Bergbahn-Gesellschaften von Bad Hofgastein und Bad Gastein, steht für höchste Qualitäts- und Sicherheitsansprüche, um täglich bis zu 15.000 Besucher auf die Gipfel und Pisten des Gasteinertals zu befördern. Moderne Liftanlagen, innovative Technologien und größtmöglicher Komfort sorgen schon seit Gründung des Unternehmens für besonders angenehmes Skivergnügen. Um diesen Standards langfristig gerecht werden zu können, legt die Seilbahngesellschaft großen Wert auf ständige Qualitätskontrolle, vorausschauende Planung und Krisenprävention.


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