seilbahn.net | Themenbereiche | Pisten | 2019-06-03

Lawinenwarnstufe 5: Wyssen Systeme hielten der Extremsituation stand

Ein Rekord Winter im Alpenmassiv hat die Sicherheitsverantwortlichen für Verkehrswege und Skigebiete die gesamte Wintersaison auf Trab gehalten. In der Saison 2017/18 wurde in Österreich das erste Mal seit dem Lawinenwinter 1999 die höchste Lawinenwarnstufe 5 ausgegeben und auch in dieser Saison 2018/19 stand der Winter seinem Vorgänger um nichts nach. Anhaltende Niederschläge in rekordverdächtigter Menge sorgten vielerorts für extreme Lawinengefahr und eine Vielzahl von zum Teil tagelangen Sperren von Verkehrswegen.

Die Systeme von Wyssen Avalanche Control hielten der Extremsituation einwandfrei stand und haben einen wichtigen Beitrag zur Lawinensicherheit in Skigebieten und der Verfügbarkeit von wichtigen Verkehrswegen geleistet.

Die Sicherheitsverantwortlichen von Kühtai (AT) und Davos (CH) ziehen nach dem ereignisreichen Winter Bilanz. 

Kühtai setzt auf Wyssen Sprengmasten und WAC.3® 

Gut zu Lachen hatten jene Regionen, die sich in den letzten 20 Jahren, seit dem Katastrophenwinter von 1999, auf solche Schneemengen vorbereitet haben. Der Wintersportort Kühtai in Tirol liegt auf 2.000 m.ü.M. und demzufolge sind auch beide Zufahrtsstraßen durch die hochalpine Lage potenziell von Lawinen gefährdet. Bereits 2013 wurde ein Lawinenstrich, welcher die westliche Zufahrtsstraße gefährdet, mit Wyssen Lawinen-Sprengmasten gesichert und gerade rechtzeitig vor dem Jahrhundert-Januar 2019, wurde letzten Herbst auch einer der gefährlichsten Lawinenstriche auf der östlichen Zufahrtsstraße mit einem Wyssen Lawinen-Sprengmast gesichert. Im Zuge der Neuerrichtung wurden auch die bestehenden Anlagen auf die neue Steuerung und Bedienungsoberfläche WAC.3® umgebaut. Willi Mareiler (Betriebsleiter der Bergbahnen Kühtai und Vorsitzender der Lawinenkommission) ist nach dieser ersten großen Bewährungsprobe davon überzeugt, dass man mit den Lawinen-Sprengmasten von Wyssen Avalanche Control und der innovativen Bedienungsoberfläche WAC.3® auf das richtige System gesetzt hat. Durch die präventive Auslösung von Lawinen konnten diese Straßenabschnitte auch während der niederschlagsreichen Phasen diesen Januar geöffnet bleiben. Durch die neue Bedienungsoberfläche WAC.3® wurde zudem die Arbeit der Sprengbefugten wesentlich erleichtert und man kann sich nun wesentlich schneller einen Überblick über alle Anlagen verschaffen und auch mehrere Sprengmasten gleichzeitig auslösen, wodurch die notwendigen Sperrzeiten nochmals deutlich reduziert werden konnten.

Eine Integration von multiplen Systemen sichert den Zugang zu Davos 

Davos - ein Dorf inmitten der Schweizer Alpen. Neben den zahlreichen Touristen, die jährlich nach Davos strömen, ist das Dorf auch Austragungsort für viele internationale Grossveranstaltungen wie z.B. das World Economic Forum. Eine zuverlässige Strassen- und Bahnanbindung zu jeder Jahreszeit ist daher unabdingbar! Ein perfektes Zusammenspiel verschiedener Systeme ermöglichte es, dass die Zufahrten zu jeder Zeit offen gehalten und die Sicherheit für alle Beteiligten gewährleistet werden konnte.

Davos hat limitierte Zufahrtsmöglichkeiten, welche durch mehrere Lawinenzüge wie diejenigen am Breitzug gefährdet werden. Davon betroffen ist sowohl die Kantonsstrasse als auch die Bahnline der RhB. Existierende Lawinengalerien können nicht verhindern, dass bei grossen Lawinenereignissen die Strasse zu beiden Seiten der Galerie verschüttet wird. Das Ziel ist nun, den Schnee kontrolliert und in kleinen „Portionen“ regelmässig abzusprengen, um so eine Lawine mit grossem Ausmass zu verhindern. Bereits früher hat man dieses Konzept mit Armeewaffen oder Helikoptersprengungen umgesetzt. Das Problem war jedoch, dass durch die südseitige Ausrichtung eine schnelle Setzung der Schneedecke eingetreten ist und diese Massnahmen oft erst zu spät (Flugwetter) und so mit geringerem Sprengerfolg ausgeführt werden konnten. 

Unsere Lösung: Integration multipler Systeme 
Wyssen Lawinen Sprengmasten erlauben die Gefahr zu kontrollieren 

4 Wyssen Lawinen-Sprengmasten wurden im Anrissgebiet installiert. Dieses Konzept hat im schneereichen Winter 2018/19 sehr gut funktioniert - die Sprengmasten erlaubten der lokalen Lawinenkommission bereits während des Schneefalls den Schnee im Anbruchgebiet kontrolliert auszulösen. 

LIA® Laser Scanner zur besseren Einschätzung der Gefahr 

Als erweiterte Entscheidungsgrundlage wurde ein LIA® Laser Scanner auf einem der Sprengmasten montiert. LIA® erzeugt stündlich einen flächigen Schneehöhenscan (mit Radius von 40 m um den Lawinen-Sprengmast) und liefert detaillierte und wertvolle Informationen genau von dort, wo sie gebraucht werden - aus dem Anrissgebiet. Nach einer Sprengung erlaubt es LIA® zudem die Anrissmächtigkeit des Schneebretts zu bestimmen. 

GINA® zur kontinuierlichen Überwachung der Lawinenaktivität 

Um die Lawinenaktivität zu jeder Tages- und Nachtzeit registrieren zu können, wurden im oberen und unteren Bereich der Lawinenbahnen des Breitzugs 6 GINA®‘s verbaut. GINA® registriert die Bodenerschütterungen, welche eine Lawine erzeugt und erlaubt so die Detektion von natürlichen als auch vorbeugend ausgelösten Lawinen. 

Webcam am Gegenhang 

Eine installierte Kamera am Gegenhang erlaubt zudem die visuelle Bestätigung des Sprengerfolgs und der Bedingungen im Anrissgebiet. 

Alles auf einer Plattform - Bedienungssoftware WAC.3® 

All diese Informationen fliessen auf einer einzigen Plattform - dem webbasierten Wyssen Avalanche Control Center WAC.3® - zusammen und werden einfach für den Benutzer dargestellt.



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