seilbahn.net | Themenbereiche | Karriere | 2019-07-05

Hochrindl: Alexandra Bresztowanszky Unternehmerin des Monats

Skigebiet vor Schließung bewahrt und neue Impulse für die Region gesetzt: Frau in der Wirtschaft stellt die Unternehmerin Alexandra Bresztowanszky von SHL Hochrindl Lifte vor.

Als Kind wollte Alexandra Bresztowanszky immer ein Skigebiet haben. Nein, das ist natürlich ein Scherz. Sie wuchs zwar auf der Hochrindl auf, ging aber nach ihrem abgeschlossenen Wirtschaftsstudium nach New York, wo ihre Karriere begann. Sie war als internationale Verkaufsleiterin bei großen Konzernen in Amerika und Europa tätig, wodurch sie die ganze Welt bereiste. Erst danach kam Bresztowanszky zurück nach Kärnten und machte sich 2013 als Unternehmensberaterin selbstständig. Mit dem Hochrindl blieb sie stets verbunden und verbrachte mit ihrer Familie die Wochenenden im wunderschönen Ski- und Wandergebiet ganz in der Nähe von Feldkirchen, St. Veit und Klagenfurt. „Heute weiß ich meine Heimat zu schätzen und bin froh, hier einen so schönen Lebensraum und Arbeitsplatz zu haben.“ 

Kleines Skigebiet mit großer Bedeutung für die Region

Generationen von Kindern lernten auf der Hochrindl das Skifahren. Groß und Klein schätzen den Weitblick und die Überschaubarkeit des Naturparadieses. Doch die Eigentümer des Skigebietes wollten nicht mehr weiter investieren. Ein neuer Investor musste her. „Um das Familienskigebiet zu erhalten, haben mein Mann und ich uns nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, den Liftbetrieb zu kaufen und die notwendigen Investitionen durchzuführen“, erzählt Bresztowanszky.

Zwei Jahre lang arbeitete sie daran, das Geld für die Investition aufzustellen. Im Dezember 2017 erfolgte dann die Übernahme. Quasi fünf vor zwölf. „Jeder hat uns davon abgeraten. Das Risiko sei zu groß. Aber wir glauben daran, es zu schaffen, wenn alle an einem Strang ziehen und hinter dem Projekt stehen“, ist die Liftbetreiberin überzeugt. Ihr Mann und sie sind im internationalen Geschäft groß geworden und haben ihre Hausaufgaben gemacht. 

Crowdfunding-Kampagne: Unterstützer noch bis September gesucht!

Jetzt ist es so weit. Die Bagger heben bereits den neuen rund 75.000 m³ Wasser fassenden Speicherteich aus. Drei Millionen Euro werden in Beschneiungsinfrastruktur und Zugangssysteme investiert. 300.000 Euro davon sollen über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert werden. Ab 50 Euro kann jeder das Projekt bis September auf www.hochrindl-neuschnee.at unterstützen. Inzwischen unterstützen bereits 400 Personen das Projekt, hinter dem eine große Vision steckt. „Das ist die Chance, um aktiv etwas für die Region zu tun.Um das Skifahren langfristig zu sichern, ist eine moderne Beschneiungsinfrastruktur eine Voraussetzung“, sagt die Unternehmerin. Damit können innerhalb kürzester Zeit die Pisten beschneit und Schnee fürs Langlaufen sowie Rodeln erzeugt werden. Im Sommer ist der Speichersee als Almsee gestaltet und soll damit zu einem Ausflugsziel für Wanderer werden. Die Baufortschritte können via Facebook und Instagram live mitverfolgt werden. Mit dem Speicherteich wurde der erste Grundstein für die Zukunft der Hochrindl gelegt.


Mit Speicherteich Grundstein gelegt

Im Winter soll die Stärke als familienfreundliches Skigebiet ausgebaut werden. „Die Hochrindl ist ein kleines, feines und vor allem leistbares Skigebiet. Wir sind der größte Ausbildner von Kindern aus Kindergarten sowie Volksschulen und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Skisports im Land“, sagt Bresztowanszky. Vor Ort sorgt ein digitales System, die „Skiline App“, ein System, das ähnlich zu verstehen ist wie Runtastic für Läufer, bei Sportlern für Spaß auf der Piste. „Auch hier setzen wir auf die Zusammenarbeit mit regionalen Anbietern. Das System wurde von einem Klagenfurter Unternehmen entwickelt, das längst Marktführer auf diesem Gebiet ist“, sagt Bresztowanszky. „Wir wollen eines der schönsten Erholungsgebiete Kärntens wieder beleben.“ 

Gemeinsam für sanften Tourismus

Im sanften Tourismus hat die Hochrindl Potenzial. Im Sommer und im Winter. Deshalb werden die Seilbahnen nicht alleine vermarktet, sondern gemeinsam mit allen anderen Angeboten auf dem Hochrindl. „Wir wollen ein gesundes Wachstum. Es muss uns gelingen, nicht nur Arbeitsplätze zu erhalten oder zu schaffen, sondern auch alle Einheimischen – vom Bauern bis hin zum Kleinunternehmer – miteinzubeziehen.“ Bresztowanszky setzt stark auf Kooperation und Miteinander. Und das Engagement trägt erste Früchte. Durch die Investitionen in den Speicherteich ist die Hochrindl auch wieder für andere Investoren interessant.  

2019 wurde das Skigebiet wieder mit dem Kärntner Pistengütesiegel ausgezeichnet und feierte 50jähriges Jubiläum. Ohne den Mut und Einsatz von Alexandra Bresztowanszky und ihrem Mann wäre das nicht möglich gewesen. Jetzt können sich Kinder wieder auf einen coolen Winter auf der Hochrindl freuen.



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