seilbahn.net | Themenbereiche | Seilbahnen | 2019-07-17

BUND Naturschutz: Einigung bei der Jennerbergstation auf der Zielgeraden

Bahn bereits seit Juni in Betrieb 

BUND Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz mit letzten Vorschlägen zur Präzisierung des Nachtragbescheides

Nachdem der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) 2017 gegen den Baubescheid geklagt hatte, fand im Januar 2018 ein nichtöffentlicher Termin beim Verwaltungsgericht in München statt. Im Anschluss gab es bis einschließlich April 2019 zahlreiche Gespräche zwischen der Jennerbahn AG, den Behörden und den Naturschutzverbänden auf der Suche nach tragfähigen Kompromissen zum Schutz der sensiblen Landschaft und des streng geschützten Birkhuhns sowie einer wirtschaftlichen Nutzung. „Es war langes Ringen erforderlich um die Natur und die Birkhühner im Nationalpark zu schützen und eine touristische Überlastung am Jenner zu verhindern. Aber mit dem Änderungsbescheid des Landratsamtes sind wir auf einem guten Weg“, äußert sich Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz. 

„Da die neue Bergstation direkt auf der Grenze bzw. sogar im Nationalpark errichtet wurde und der neue Slogan der Jennerbahn AG lautete: „Alles geht am Jenner“ SPORT FREIZEIT EVENT SEMINAR war für den Natur- und Artenschutz das Schlimmste zu befürchten“, erklärt Rita Poser, Vorsitzende der BN Kreisgruppe Berchtesgadener Land. Inzwischen steht als Slogan nur noch „Alles geht am Jenner“, und die Nebenbestimmungen des Nachtragsbescheids geben die berechtigte Hoffnung, dass kein Eventzentrum entstehen wird. 

Weiterhin fordert der BN noch einige weitere Verbesserungen zum Schutz der Natur: Zum einen wird seit der Schlammlawine das Oberflächenwasser zum Hugo-Beck-Haus auf die andere Seite in den Nationalpark eingeleitet. Dort werden großflächig alpine Matten und Latschen mit Kies überfrachtet. Diese Art des Oberflächenwasserabflusses entspricht nicht den Anforderungen einer ordentlichen Bauausführung. Zum anderen kam es zur Ablagerung von Bauschutt und überschüssigem Flüssigbeton auf dem Balzplatz des Birkhuhns, an der alten Jennerwiesenbahn. Abgesprochen war dort eine Geländeauffüllung mit bestimmten Vorgaben, damit der Balzplatz auch künftig vom Birkhuhn aufgesucht wird. 

 „Wir haben die Bilddokumentation dazu an das Landratsamt gegeben und wir erwarten ein bauaufsichtliches Einschreiten zur Herstellung geordneter Zustände“ führt Frau Poser weiter aus.

Positiv bewerten die Naturschützer die Verwendung von Vogelschutzglas höchsten Standards auf den relevanten Flächen und den Verzicht von Glasabsperrungen und den Ersatz durch Metallgitter auf den Terrassen. 

Wir wünschen der Jennerbahn allzeit eine unfallfreie Fahrt und hoffen, dass die Missstände möglichst umgehend ohne weitere Zerstörungen beseitigt werden. 

Quelle: BUND Naturschutz

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