seilbahn.net | Themenbereiche | Seilbahnen | 2019-12-06

Salzmann Ingenieure: 8er Sesselbahn Sonntagskogel 2 in Flachau

Premium-Bahn für das Premium-Skigebiet SNOW SPACE SALZBURG

Besser geht nicht: erste Rückenlehnenheizung der Welt, ein höhenverstellbares Förderband zum bequemen Einstieg, keine Wartezeiten, schöne Abfahrten. Die Sesselbahn Sonntagskogel II ist von einer reinen Verbindungsbahn zu einer Attraktion im Snow Space Salzburg geworden. Fast eine Million Skifahrer nützten die neue Bahn im ersten WinterPremium-Bahn für das Premium-Skigebiet

Ausgangssituation

Seit der Fusion der Bergbahnen Wagrain und Flachau im Jahr 2017 treten die Skigebiete Flachau, Wagrain und Alpendorf St. Johann unter der gemeinsamen Marke Snow Space Salzburg auf. Die Gebiete positionieren sich am Markt als Premium-Skigebiet. Auch die Investitionsvorhaben werden nun gemeinsam geplant.

Zu den ersten Projekten gehörte der Neubau der Sonntagskogelbahn II. Die fixgeklemmte 4er-Sesselbahn aus dem Jahr 2000 diente bis dahin vor allem der Verbindung zwischen den Teilgebieten Grafenberg und Alpendorf. Der Komfort entsprach nicht mehr den Erwartungen der Skifahrer. Zudem war die Anlage durch den Bau des G-Link Wagrain immer stärker frequentiert. Es kam regelmäßig zu Wartezeiten, wenn die Gäste vom Grafenberg wieder nach St. Johann Alpendorf zurückwechseln wollten.

So entschloss sich die Snow Space Salzburg AG, die alte Anlage bereits im Jahr nach der Fusion zu ersetzen. Das Ziel: Qualitätsverbesserungen in jeder Hinsicht. Ein Premium-Skigebiet braucht schließlich eine Premiumbahn.

„Dass wir sofort die Verbindung zwischen den Gebieten verbessern, hatte zusätzlich auch eine große symbolische Bedeutung“, schildert Wolfgang Hettegger, Vorstandsvorsitzender der Snow Space Salzburg AG.

Attraktive Abfahrten

Das Projekt setzte ein erfahrenes Team um: Für die Stationsgebäude zeichnete das Architekturbüro Hasenauer verantwortlich, die Pistenplanung lag in den Händen der AEP Planung und Beratung GmbH. Salzmann Ingenieure übernahm die seilbahntechnische Planung. „Stephan Salzmann und sein Team waren für uns verlässliche Partner bereits in einer ganzen Reihe von Projekten“, schildert Hettegger. „Wir schätzen vor allem die große Erfahrung und den offenen Austausch.“

Nach einer gründlichen Analyse lautete der Vorschlag des Bregenzer Büros: aus einer reinen Verbindungsbahn zwischen den Skigebieten eine echte Attraktion für die Skifahrer machen. Die Bergstation verlegten die Seilbahnplaner dazu in die Nähe der Bergstation der Sonntagskogelbahn III, die Anlage wurde deutlich länger. Die Talstation verschoben die Planer nur geringfügig an den tiefsten Punkt aller angeschlossenen Pisten.

Durch die Verlängerung musste eine Felsstufe teilweise abgetragen werden. Nur so konnte der vorgeschriebene Bodenabstand eingehalten werden. Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Geübtere Skifahrer haben nun die Auswahl zwischen zwei attraktiven Abfahrten, für schwächere Skifahrer steht ein Skiweg zur Verfügung.

Förderleistung erhöht

Die Neukonzeption hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Förderleistung: Sie musste nun so dimensioniert werden, dass neben den Verbindungsfahrten auch die Wiederholungsfahrten gut bewältigt werden. Die Planer setzten auf eine kuppelbare 8er-Sesselbahn. Die Förderleistung wuchs damit von nominell 2400 Personen pro Stunde bei der alten Anlage auf jetzt 3200.

Das klingt weniger als es ist: Fixgeklemmte Anlage müssen oft die Geschwindigkeit reduzieren, wenn schwächere Skifahrer ein- oder aussteigen. Sie erreichen ihre maximale Förderleistung in der Praxis deshalb nie. Zudem lässt sich die Förderleistung der neuen 8er-Sesselbahn ganz einfach auf bis zu 3600 Personen pro Stunde erhöhen, indem fünf zusätzliche Sessel nachgerüstet werden.

Bequeme Bergfahrt

Bei der Bahn selbst gab Snow Space Salzburg die Richtung vor: „Die neue Bahn sollte, auf gut salzburgerisch, alle Stückerl spielen. Der Betreiber hat von den Herstellern Innovationen eingefordert“, erinnert sich Stephan Salzmann, Geschäftsführer des Bregenzer Planungsbüros.

Mit Erfolg: Doppelmayr bot für die Bahn die weltweit erste Rückenlehnenheizung an. Sie wärmt vor allem den unteren Rücken. Salzmann ist überzeugt, dass sich die Technik durchsetzt: „Das ist ein großes Plus beim Komfort, denn den Skifahrern ist am Rücken sogar eher kalt als an der Sitzfläche.“

Eine Heizung für die Sitzfläche ist beim Sonntagskogel II aber selbstverständlich ebenfalls vorhanden. Zusätzlich verfügt die Anlage über ein höhenverstellbares Förderband, das auch Kindern einen bequemen Einstieg erlaubt. Eine Wetterschutzhaube schützt vor Wind und Kälte.

Plus an Sicherheit 

Eine zweite Neuheit verbindet Komfort und Sicherheit. Der Schließbügel neigt sich nach dem Einsteigen automatisch ein Stück nach vorne. Das macht die Fahrgäste darauf aufmerksam, den Bügel zu schließen. Diese „Vorneigefunktion“ kommt ebenfalls den Kindern zugute: Sie können den Bügel einfacher erreichen und schließen.

In den Sesseln integriert ist auch ein Lock-System, das den Bügel nach dem Schließen verriegelt, sowie eine Durchrutschsicherung. Der Bügel kann während der Fahrt nicht geöffnet werden, die Gäste bleiben sicher in ihren Sesseln.

Wartung durch den Hersteller

Neue Wege geht Snow Space Salzburg auch bei der Wartung der Anlage: Bereits in der Ausschreibung wurde ein Voll-Wartungsvertrag gefordert, der die jährliche Revision und Ersatzteile über zehn Jahre umfasst. Der Snow Space Salzburg erwartet sich vom Vertrag vor allem Kosten- und Planungssicherheit.

Der Bau der Anlage selbst war für Salzmann Ingenieure Standard: Ausschreibung im Februar, Bauverhandlung im April, Bau von Mai bis Oktober, Inbetriebnahme im Dezember. Spektakulär ist dafür das Ergebnis: Im ersten Winter nützten mehr als 900.000 Fahrgäste die neue Bahn. Vorstandsvorsitzender Hettegger ist sehr zufrieden: „Der Sonntagskogel II ist momentan die innovativste Sesselbahn, die wir hier im Snow Space Salzburg betreiben. Aus einem Nadelöhr ist ein Highlight unseres Skigebiets geworden.“













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