seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2020-01-08

ORF Serie „Zukunft Wintertourismus

Einwöchige ORF-Magazine-Serie „Land der Skifahrer – Zukunft Wintertourismus“ ab 8. Jänner in ORF 2

„konkret“, „Eco“, „Thema“ und „Report“ gehen von 8. bis 14. Jänner der Frage nach, wie lange das Skivergnügen noch „Volkssport“ bleibt

Tief verschneite Berglandschaften, frisch präparierte Pisten, fröhlich lächeln glückliche Wintertouristinnen und -touristen unter ihren Skibrillen. Jede Saison zieht es Millionen Skibegeisterte aus dem In- und Ausland in die heimischen Skiorte. Doch diese sehen sich mit einem immer größer werdenden Problem konfrontiert – dem Klimawandel. Die Tourismusindustrie entscheidet sich für die Flucht nach vorne. Jahr für Jahr werden Hunderte Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Speicherseen, Schneekanonen, neue Pisten und Lifte. Im Pitztal und im Ötztal plant man – trotz heftiger Kritik – zwei Skigebiete zu verbinden und einen bislang unberührten Gletscher zu erschließen, denn die Verantwortlichen wissen: Die Schneefallgrenze wandert nach oben. Die wärmeren Temperaturen machen auch vor dem heimischen Volkssport nicht Halt. Wie lange das Skivergnügen überhaupt noch „Volkssport“ bleibt, ist offen, denn bereits heute stehen mehr als die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher nie auf Ski, auch weil es vielen zu teuer ist.

Die ORF-Magazine „konkret“, „Eco“, „Thema“ und „Report“ gehen von Mittwoch, dem 8., bis Dienstag, dem 14. Jänner 2020, der Frage nach, wie die Zukunft des heimischen Wintertourismus aussieht. ORF-Magazine-Redakteurin Vanessa Böttcher besucht die Region Pitztal-Ötztal und spricht mit Befürwortern und Gegnern über die Vor-und Nachteile eines Zusammenschlusses. In der „Skiwelt Amadé“ und am Kitzsteinhorn zeigt man ihr indes, wie man durch Zusammenschlüsse und große Investitionen Rekordgewinne lukrieren kann, während wenige Kilometer entfernt kleinere Skigebiete in die Pleite rutschen. Anrainerinnen und Anrainer erzählen, wie es sich am Rande einer Skipiste lebt, wenn die Schneekanone neben dem Schlafzimmerfenster steht und im Winter die einzige Zufahrtsstraße einem Skiweg weichen muss. Die Serie taucht ein ins Après-Ski-Vergnügen und zeigt, warum der Berg allein für erlebnishungrige Wintertouristinnen und -touristen längst nicht mehr genug ist und wie eine App künftig den Skilehrer bzw. die Skilehrerin ersetzen könnte.

„konkret: Land der Skifahrer – Zukunft Wintertourismus“ – Mittwoch 8., bis Dienstag, 14. Jänner, 18.30 Uhr, ORF 2
Vanessa Böttcher gestaltet in der einwöchigen „konkret“-Serie folgende Beiträge: 
Skiorte als Erlebnisparks – wenn der Berg allein nicht mehr genug ist (8. Jänner) 
Preiskampf auf der Piste – Skigebiete zwischen Rekordgewinnen und Pleite (9. Jänner) 
Skifahren 2.0 – Hightech auf der Skipiste (10. Jänner) 
Anrainer – das Leben neben der Skipiste (13. Jänner) 
Der Umbau unserer Berge – wenn im Skigebiet die Bagger auffahren (14. Jänner)
„Eco: Rekordgewinn vs. Pleite – der heimische Wintertourismus und seine Zukunft“ – Donnerstag, 9. Jänner, 22.30 Uhr, ORF 2

81 Millionen Euro haben die Liftbetreiber in Zell am See – Kaprun in eine neue Seilbahnverbindung investiert. Sechs Seilbahnen über zwölf Kilometer und 2.261 Höhenmeter verbinden ab heuer Kaprun mit dem Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn. Es ist die längste durchgehende Seilbahnachse mit der größten Höhendifferenz in den Ostalpen. Und das soll sich auch in den Bilanzen der Liftbetreiber niederschlagen, man geht von einem Rekordjahr aus. In der angrenzenden Skiwelt Amadé blickt man ebenfalls durchwegs positiv in die Zukunft – neue Angebote, Zusammenschlüsse einzelner Skigebiete – je mehr Pistenkilometer, desto mehr Gäste lockt man an. Wer da nicht mithalten kann, verschwindet über kurz oder lang von der österreichischen Ski-Landkarte. Nur wenige Kilometer entfernt musste das kleine Skigebiet Gaißau-Hintersee mit seinen neun Liften heuer Insolvenz anmelden. Hier sei das Gebiet zu klein, es gibt keine künstliche Beschneiung und damit ist man nun endgültig nicht mehr wettbewerbsfähig. Für die Region ein herber Schlag, das Skigebiet war ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Nun gilt es Alternativen zu finden, berichtet Vanessa Böttcher in „Eco“.

„Thema: Anrainer – das Leben neben der Skipiste“ – Montag, 13. Jänner, 21.10 Uhr, ORF 2

Die einzige Zufahrtsstraße, die eine Familie aus Vorarlberg mit dem Auto zu ihrem Haus bringt, muss in den Wintermonaten einem Skiweg weichen. Das Auto muss einen Kilometer entfernt im Ort geparkt werden und die Familie kommt nur noch zu Fuß nach Hause. Ein Problem, das sich mittlerweile zu einem Streit zwischen Gemeinde, Liftbetreiber und Betroffenen entwickelt hat und schon über Jahre vor Gericht ausgefochten wird. Das Leben neben einer Skipiste kann lukrativ sein, wenn man ein Wirtshaus besitzt, ein Hotel oder eine Pension. Es kann aber auch unangenehm werden, wenn jede Nacht das Pistengerät vorm Schlafzimmerfenster auf und ab fährt, die Schneekanonen dröhnen oder man eben einem Skiweg weichen muss. Vanessa Böttcher geht in „Thema“ der Frage nach, wie es ist, wenn man zwar vom Wintertourismus lebt, aber irgendwie auch nicht mehr mit ihm leben kann.

„Report: Der Umbau unserer Berge – wenn im Skigebiet die Bagger auffahren“ – Dienstag, 14. Jänner, 21.05 Uhr, ORF 2

Es ist ein Kräftemessen zwischen Tourismuswirtschaft und Umweltschutz, zwischen Bürgerinitiativen und Liftbetreiber und zwischen Schwarz und Grün in der Tiroler Landesregierung: Der mögliche Zusammenschluss zweier Skigebiete im Pitztal und Ötztal. Ein derzeit noch unberührter Gletscher soll mit zahlreichen neuen Liften, Pisten, einem Speichersee und Gastronomie erschlossen werden und so die Pitztaler Gletscherbahnen mit Sölden verbinden. Zwar untersagt das Tiroler Naturschutzgesetz neue Skigebiete zu bauen, nicht aber bestehende zu verbinden. Umweltschutzorganisationen und der Alpenverein treten entschieden gegen das Projekt auf. Eine Bürgerinitiative, die schon im Vorjahr ein ähnliches Projekt in Kühtai zumindest vorerst auf Eis gelegt hat, sammelt Unterschriften dagegen. Kritische Stimmen werfen den Grünen im Landtag vor, bei dem Projekt eingeknickt zu sein – es steht laut Regierungsprogramm derzeit außer Streit. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung soll neue Erkenntnisse liefern. Die ortsansässigen Bürgermeister, Liftbetreiber, Gastronomen und Hoteliers sehen den Zusammenschluss als einzige Möglichkeit, die Region in Sachen Wintertourismus zukunftsfit zu machen – Vanessa Böttcher mit einem Lokalaugenschein für den „Report“.

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