Dachstein-Krippensteinbahn: Bauarbeiten schreiten zügig voran

Der erstmalige Bau der Teilstrecke I der Dachstein-Krippensteinbahn erforderte im Zeitraum von November 1947 bis Oktober 1951 etwa 4 Jahre. Für die Teilstrecke II wurden von August 1953 bis zur Eröffnung im Juli 1956 rund 3 Jahre benötigt. Im jetzigen Bauprojekt ist für den Neubau der beiden Teilstrecken der Zeitraum von Mai bis Dezember, das heißt lediglich 8 Monate eingeplant.

Natürlich profitiert man vom technischen Fortschritt, der bestehenden Trasse sowie den lediglich umzubauenden Gebäuden der Berg- und Talstation. Die schlechte Erreichbarkeit des unwegsamen Geländes, sowie die Höhenlage sorgen aber auch heute noch für Schwierigkeiten. Weiters sind durch das BMfVIT bei der Bauverhandlung am 2. Mai 2007 zahlreiche Auflagen und Bestimmungen erteilt worden, die von den ausführenden Firmen genauestens zu befolgen sind und von der Projektleitung strengstens kontrolliert werden.

So etwa der Sicherheits- und Gesundheitsschutz gem. Baukoordinationsgesetz, Personenschutz, die Einhaltung der Baustellenschutzverordnung, Feuerwache bei Heißarbeiten, Feuerlöscheinrichtungen. Speziell der Umweltschutz hat bei dieser hochalpinen Baustelle einen erhöhten Stellenwert. So dürfen etwa nur ordnungsgemäße Baustellenfahrzeuge sowie doppelwandige Tankstellen, die mit Auffangwannen ausgerüstet sind, zum Einsatz kommen. Ebenso werden Rodungen und Sprengarbeiten nur im notwendigsten Ausmaß und nach einem erstellten Plan durchgeführt. Auch der Schutz vor Wasserverunreinigungen, die Abfall- und Müllentsorgung ins Tal sowie die Bauschuttentsorgung und zahlreiche weitere Bestimmungen werden von den zuständigen Unternehmen genau eingehalten.

„Probleme mit den Auflagen gibt es nicht, es sind maximal Herausforderungen, die wir immer bewältigt haben. Und wir arbeiten auch immer genau im Zeitplan“, ist  Projektleiter Prok. Josef Amon zuversichtlich. Denn er weiß auch, die am Bauprojekt beteiligten Unternehmen wurden gewissenhaft ausgewählt und sind absolute Profis auf ihrem Gebiet: Beispielsweise die Bauunternehmer Kieninger und Bachinger, der Seilehersteller Teufelberger, Kabinenbauer Carvatech, Seilbahntechnik Steuer, Elektro- und Seilbahntechnik Siemens und weitere.

Auch Vorstand der Dachstein Tourismus AG Alfred Bruckschlögl ist zufrieden: „Rechtzeitig zum Beginn der Wintersaison Mitte Dezember werden wir beide Teilstrecken der Dachstein-Krippensteinbahn in Betrieb nehmen“.


Die Erneuerung der Dachstein-Krippensteinbahn erfordert zahlreiche Gespräche vor Ort. Im Bild v.l. Ing. Anton Salzmann, Michael Stieger, Prok. Josef Amon, Dipl. Ing. Stefan Salzmann, Ing. Paul Altmann.


Bauarbeiten im alpinen Gelände


Montagearbeiten an der neuen Stütze (Teilstrecke II)

Lieferung der Tragseile

Ein Gewicht von 208 Tonnen: Die neuen Tragseile für die Teilstrecke 2 der Dachstein-Krippensteinbahn wurden geliefert.

Zwei Schwertransporter mit je 132 Tonnen Gesamtgewicht waren notwendig, um die vier Tragseile der Teilstrecke 2 vom Werk der Fa. Teufelberger (St. Aegyd) zur Talstation der Dachstein-Krippensteinbahn nach Obertraun zu befördern. Jede der vier Seilrollen wiegt 52 Tonnen. Pro Seilrolle sind 2.400 m Seil aufgerollt.

Seilzugarbeiten

Nach umfangreichen Vorbereitungen wie etwa dem Aufbau der Seilzugwinden, Rollenböcke und Umlenkrollen in der Mittelstation konnte mit dem Seilzug durch die Firmen Bachinger und Parth begonnen werden. Die Seilzugarbeiten stellen eine große Herausforderung dar, denn die Tragseile müssen auf rund 4.500m Länge und 1.500 Höhenmetern - durch die Mittelstation in der Schönbergalm - gezogen werden. Die Tragseile haben einen Durchmesser von 42mm und wiegen 12Kg pro Meter. Der Freitag der 13. war für die Seilzugarbeiten ein Glückstag. Das erste Tragseil erreichte nach zehnstündigen Zugarbeiten die Bergstation der Teilstrecke II auf 2.100m. Doch damit nicht genug: Die gesamten Seilzugarbeiten werden noch etwa 3 Wochen in Anspruch nehmen.

Die Fa. Parth kommt aus Südtirol und ist absoluter Spezialist im Seilzug. Größtes Projekt der Fa. Parth war der Seilzug bei der  Seilbahn Seiseralm/Südtirol mit einem Seildurchmesser von 67cm - d.h. 1m des Seiles liegt etwa bei 25Kg. (Am Krippenstein wiegt das Seil "nur" etwa 12Kg pro Meter.


Im Bild v.l.: Markus Stark (Planungsbüro Salzmann), Projektleiter Prok. Josef Amon (DAG), Engelbert Raich und Roman Parth von der Fa. Parth (für den Seilzug verantwortlich).


Seilzugmaschine der Fa. Parth

Kabinen

Auf neuesten Stand der Technik produziert die Firma Carvatech Karosserie & Kabinenbau in Oberweis die neuen Kabinen für die Krippensteinbahn. Für rund 0,8 Millionen Euro werden 4 Stück im Aluminiumleichtbau hergestellt, "... ähnlich wie im modernen Flugzeugbau", so Geschäftsführer Robert Voggenhuber. Die zukünftigen Gäste können sich bereist auf die große Verglasung und das Fassungsvermögen von 60 Personen freuen.

Vorstand Alfred Bruckschlögl und Prokurist Josef Amon erkundigen sich bei den Geschäftsführern Robert Voggenhuber und Harald Aschauer vor Ort in Oberweis über den aktuellen Stand des Kabinenbaus für die Dachstein-Krippensteinbahn. Wie man sieht, ist der Formenbau bereits fertiggestellt. v.l. Prok. Josef Amon (DAG), GF Ing. Reinhard Aschauer (Carvatech), VD Alfred Bruckschlögl (DAG) und GF Ing. Robert Voggenhuber (Carvatech). In der vorderen Reihe Mitarbeiter der Firma Carvatech.
Fotorechte Dachstein Tourismus AG


Entwurf der neuen Kabinen
Foto Carvatech

 

Dachstein-Krippensteinbahn: Oberösterreichs höchstgelegene Baustelle

Der Neubau der Dachstein-Krippensteinbahn ist nicht nur geographisch Oberösterreichs höchstgelegene Baustelle, auch Obertraun bringt dieser Aufschwung hoch hinaus, weiß Bürgermeister Egon Höll: "Das Großprojekt Dachstein-Krippensteinbahn ist die zentralste Entscheidung, dass es nicht nur weiter, sondern wirklich aufwärts geht und somit auch zahlreiche weitere Projekte in Bewegung kommen".

Allein in den Umbau der Seilbahn wurden vor allem Dank der Unterstützung von LH Josef Pühringer und Landesrat Josef Ackerl rund 10 Millionen Euro investiert. Auch für den regionalen Arbeitsmarkt bedeuten die umfangreichen Bauarbeiten ein Hoch, ebenso lukreiren Spezialfirmen heimische Arbeitskräfte. Projektleiter Josef Amon hat mit seinem Team bereits umfangreiche Vorbereitungen getroffen und kurz nachdem das BMfVIT die Bauberechtigung erteilte, starteten schon Hubschrauber zu den ersten Transportflügen. Denn, in einer Rekordzeit bis Mitte Dezember 2007 werden die beiden Teilstrecken von der Talstation in Obertraun bis zur Bergstation am Krippenstein erneuert.

Die Welterbe Wanderwelt Dachstein ist mit der Bundesheerseilbahn und der dritten Teilstrecke der Dachstein-Krippensteinbahn erreichbar.

Bilder zeigen Demontagearbeiten Teilstrecke2 bzw. die alten Gondeln (Fotorechte Dachstein Tourismus AG)

 

Dachstein AG: Erneuerung Krippenstein Seilbahn

Die Teilstrecken eins und zwei der Krippenstein-Seilbahn werden bis 2007 mit 8 Millionen Euro erneuert