seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2021-04-13

Pizolbahnen: Durchzogene Saisonbilanz

Mit dem Ostermontag endete auch am Pizol die Wintersaison 2020/21. Der Rückblick ist durchzogen. Wir blicken auf ein Wechselbad der Gefühle zurück.

Der Ostermontag war auch bei den Pizolbahnen AG der letzte Betriebstag der Wintersaison 2020/21. Die Ostertage lockten dank des schönen Wetters und den guten Pistenverhältnissen noch einmal zahlreiche Gäste an. «Somit können wir einen versöhnlichen Saisonabschluss verzeichnen», sagt Klaus Nussbaumer, CEO, auf Anfrage.

Gästeeintritte ähnlich wie im letzten Winter

Vorneweg: Die Gästeeintritte sind vergleichbar mit dem Vorwinter 2019/2020. Das ist gemäss den Verantwortlichen sehr erfreulich. Und dies trotz den Einschränkungen aufgrund der aktuellen Corona-Situation. Im Fünf-Jahres-Durchschnitt schneidet die Wintersaison 2020/21 laut Nussbaumer allerdings mit einem Minus von zwölf Prozent ab. Dies führt bei einem Fixkostengeschäft, wie es Bergbahnen sind, unweigerlich zu einem Verlust. «Im Vergleich zu anderen Gebieten oder dem nahen Ausland kommen wir aber mit einem blauen Auge davon», meint Nussbaumer.

Geschlossene Weihnachtstage tun weh

Natürlich hat eines besonders geschmerzt: Dass der Betrieb zwischen dem 22. und 30. Dezember 2020 aufgrund der behördlichen Anordnung stillstand. «Diese neun umsatzstarken Weihnachtstage sind sehr wichtig», ergänzt Nussbaumer. Dazu kommt, dass im Anschluss die Gastronomie geschlossen wurde und nur ein Take-Away Angebot angeboten werden konnte. Vor allem im kalten Januar hat dieser Umstand doch viele Gäste abgehalten, einen Skitag zu machen. In den Gastro-Betrieben der Pizolbahnen musste daher ein Rückgang von ca. 50 Prozent verbucht werden. «Das Take-Away-Angebot wurde von den Gästen zwar sehr gut angenommen, doch ersetzt es unmöglich eine voll funktionsfähige Gastronomie.» meint Klaus Nussbaumer.

Höhere Kosten durch Schutzmassnahmen

Durch die vom Bund und Kanton vorgegebenen Schutzmassnahmen entstand ein Mehraufwand: Zusätzliche Mitarbeitende, Beschilderungen, Lenkungsmassnahmen, Desinfektionsmittel und vieles mehr. Dies führte zu einer weiteren finanziellen Belastung.

Pizolbahnen rechnen mit Verlust

Noch kann Nussbaumer keine genaue Bilanz des Geschäftsjahres 2020/21 ziehen, da mehrere Abrechnungen noch offen sind. «Erfreulich ist, dass wir vom Kanton für den Gastro-Bereich bereits Härtefallgelder erhalten haben», sagt er. Für die Pizolbahnen wurde laut Nussbaumer ebenfalls ein Härtefallgesuch eingereicht. «Der Antrag ist gestellt. Ob wir Geld erhalten und in welcher Höhe ist noch offen», sagt er. Er ist aber zuversichtlich, dass jene, welche die Schliessung der Pizolbahnen angeordnet hätten, auch für eine entsprechende Entschädigung, in angemessener Höhe sorgen werden. Wie gut das Bergbahnunternehmen letztlich abschneidet, hängt laut Nussbaumer stark von den Härtefallgeldern ab. «Mit und ohne diese Gelder müssen wir beim Jahresergebnis aber mit einem Verlust rechnen.»

Vorverkauf mit rund 15% Plus

Das ganze Pizol-Team habe die Saison 2020/21 allen Schwierigkeiten zum Trotz gut gemeistert. «Dass wir auf dem richtigen Weg sind, zeigt Abo-Vorverkauf für die kommende Saison. Besonders die Jahreskarte (Sommer 2021 und Winter 2021/22) wurde wieder sehr gut verkauft.» berichtet Nussbaumer. «Wir sehen das als Bestätigung für ein überzeugendes Angebot am Pizol und möchten uns jetzt schon bei den Gästen für ihr Vertrauen bedanken.»

Verdiente Pause

Jetzt aber wartet auf die Mitarbeitenden der Pizolbahnen zuerst eine wohlverdiente, kurze Pause. Bevor am 08. Mai 2021 bereits wieder die Sommersaison mit dem Betrieb der Gondelbahn Bad Ragaz startet. Ab dem 03. Juli 2021 sind dann wieder alle Sommer-Anlagen in Betrieb.


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