seilbahn.net | Themenbereiche | Karriere | 2021-05-19

Polychromelab: Alpine Workwear, die jedem Wetter standhält

polychromelab entwickelt Outdoorbekleidung, welche jedem Wetter standhält. Getestet wurde dies im Schneezentrum Tirol. Zum Einsatz kommt die Alpine Workwear bereits bei den Bergbahnen Obergurgl für den Langzeiteinsatz.

Regen, Wind, Kälte oder Sonne – Außenbekleidung muss allen Wetterverhältnissen standhalten. Sozusagen Hybrid-Wunder, die wärmen, wenn es kalt ist und zuverlässig kühlen können, wenn der Träges diese Funktion benötigt um nicht krank zu werden. Der Produktdesigner Michele Stinco hat einen Laminatstoff-System entwickelt, der allen Wetterverhältnissen trotzt. Auf einem Bauernhof im Serfauserfeld hat er gemeinsam mit seiner Partnerin Elisabeth Frey neben einer Alpaka-Zucht ein Designstudio mit Werkstatt für Musterproduktionen und Entwicklung eingerichtet. 

Im Serfauserfeld entstehen die ersten Prototypen, Handmuster, Schnitte und Schnittanfertigung. „Jetzt sind wir einen Schritt weitergegangen und testen gemeinsam mit dem MCI und dem Schneezentrum Tirol auf wissenschaftlich geprüfter Ebene“, so der Unternehmer. Durch Gespräche mit Bergbahnmitarbeitern an unterschiedlichen Standorten in Tirol, der Schweiz und Italien hat Stinco erkannt, dass herkömmliche (Ski-Bekleidung) Schwächen aufweist und deshalb begonnen durch langjährige Erfahrung, eine eigene Arbeitskleidung ohne Einfluss von Dritten von Grund auf zu entwickeln. „Diese ist z.B. halb so schwer, dafür aber doppelt so warm und gilt als state-of-the-art in Sachen Thermoregulation sowie Lichtechtheit ,Langlebigkeit und Pflege.

Hoch innovativ
Getestet wurde die Außenbekleidung unter extremen Einflüssen im Schneezentrum Tirol in Kühtai und bei vielen Feldtests an unterschiedlichsten Orten u. a im renomierten Skigebiet Obergurgl. Das Schneezentrum Tirol hat das Ziel der Effizienz¬steigerung der technischen Beschneiung. Um Energie und Wasser zu sparen und mit den vorhandenen Ressourcen besser haushalten zu können. „Wir arbeiten im Labor mit viel Feuchtigkeit. Da haben wir Regenmäntel gegen einen Skianzug getauscht“, lacht Leiter Michael Rothleitner. Denn das Spannende bei alpiner Arbeitsbekleidung ist: Hält sie warm und hält sie trocken?

„Im Schneezentrum Tirol sind wir in der Lage genau diese Bedingungen auf Knopfdruck darzustellen. Mit einer Schneekanone werden unterschiedliche Schneebedingungen erzeugt. Durch eine Propellermaschine können wir Windstärken mit bis zu 130 km/h simulieren. Puppen werden mit der Bekleidung und mit Sensoren ausgestattet. So wird sofort ersichtlich, bei welcher Bekleidung die Temperatur- oder Feuchtigkeitskurve schneller absinkt oder steigt und welche Kleidung sich für welche Wetterverhältnisse eignet.“

Regionalität und Nachhaltigkeit
So ist das Serfauser Innovationslabel in der Lage, genau jene zeitgemässe Workwear zu entwickeln, die für Bergbahnmitarbeiter, Skilehrer und Guides benötigt wird. Die höchste Priorität des Labels ist Innovation, lokale Entwicklung kombiniert mit regionaler Produktion, um sich von herkömmlichen Anbietern abzugrenzen. „Unsere Innovationskraft macht uns einzigartig. Wir haben die Chance, mit einem Tiroler Produkt, das in Europa produziert wird, den einen oder anderen Seilbahnbetrieb von der Qualität und Nachhaltigkeit unserer Produkte und unserer Weitsicht zum Thema Mitarbeitergesundheit zu überzeugen.“ Gearbeitet wird bei der Stofferzeugung mit nachhaltigen oder upgecycelten Produkten. Der Fleece für die Wärmehaltung wird aus PET Flaschen hergestellt. Eine Komponente aus dem das 3-Lagen Laminat entsteht wird aus geborgenen Fischernetzen gewonnen.

„Die Kleidung ist sehr angenehm zu tragen, weil sie hoch elastisch ist. Die verschiedenen Schichten sind super zu wechseln, leicht an Gewicht und man fühlt sich nicht so eingeengt“, erklärt Dominik Schmid von der Pistenrettung Obergurgl. So kam es auch, dass in gemeinsamer Zusammenarbeit mit den Bergbahnen Obergurgl ein Bekleidungs-Set, bestehend aus vier Produkten für die dortigen Liftmitarbeiter und die Pistenrettung, entwickelt wurde, welches sich als bester Durchschnitt für alle Bergbahnen, Skilehrer und Guides einsätzen lässt.

„Wir waren bereits bei Vorgesprächen dabei und haben unsere individuellen Wünsche miteinfließen lassen. Aufgrund der Arbeitsumgebung und der Höhenlage bis auf über 3.000 m Seehöhe unterliegt unser Team wechselnden Temperatur- und Witterungseinflüssen. Deshalb sehen wir uns verpflichtet, eine entsprechend funktionale Bekleidung bereitzustellen“, erklärt Werner Hanselitsch, Geschäftsführer der Liftgesellschaft Obergurgl, und fügt hinzu: „Mit polychromelab haben wir einen Partner gefunden, dessen Produkte unsere hohen Qualitätsansprüche erfüllen. Die figurbetonten Hybridschnitte und die Qualität sind ein ergänzendes Aushängeschild für unser Erscheinungsbild . Wir übernehmen in vielen Bereichen Verantwortung für unsere Mitarbeiter – gute Bekleidung bereitzustellen ist der nächste Schritt um “Humankapital” zu sichern. Der Wärmeausgleich der modularen Textilien kommt den Ansprüchen beim Arbeiten in der freien Natur entgegen. Gleichzeitig lebt das Unternehmen auch Werte wie Regionalität und Nachhaltigkeit, die für uns zentrale Leitmotive sind.”





Zurück
Fotos hinzufügen
Drucken
Email


Google Adsense