seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2022-06-22

Generalversammlung Schilthornbahn AG

Am Freitag, 17. Juni 2022 fand in Mürren die 60. ordentliche Generalversammlung der Schilthornbahn AG statt. Nach zwei Jahren ohne der physischen Präsenz der Aktionärinnen und Aktionäre, fand die Versammlung dieses Jahr wieder in gewohntem Rahmen statt. Insgesamt 540 Aktionärinnen und Aktionäre (davon 196 vor Ort) mit 25’180 Aktienstimmen (65.4 Prozent des Aktienkapitals) haben dieser beigewohnt.

Zum 60. Mal fand am Freitag, 17. Juni 2022 die ordentliche Generalversammlung der Schilthornbahn AG im Alpinen Sportzentrum Mürren statt. Die Versammlung fand dieses Jahr wieder im Beisein von 196 Aktionärinnen und Aktionären statt. Auf die zwei Jahre Pandemie bedingter Einschränkungen blickt das Unternehmen nur ungern zurück:

Geschäftsjahr 2021 – Ein weiteres Jahr zum vergessen

Nach einem Jahr mit einem Umsatzeinbruch von über 40 Prozent und einem massiven Verlust von 4 Millionen Franken im 2020, war auch das Geschäftsjahr 2021 ein Jahr zum vergessen. Erneut massgeblich geprägt von der Pandemie und einem verregneten und kalten Sommer, konnte der ordentliche Umsatz aber immerhin mit einer Million mehr als im Vorjahr leicht erhöht werden. Dies ist in erster Linie auf die positive Entwicklung im Wintersport zurückzuführen. Zudem konnte der Jahresverlust dank der beantragten und erhaltenen Härtefallentschädigung von rund 3.9 Millionen Franken auf 750`000 Franken eingegrenzt werden.

In den Hotels und Gastronomiebetrieben hat der fünfmonatige Lockdown tiefe Spuren und entsprechende Einbusse hinterlassen. Gleiches gilt für die Shop-Betriebe. Der Ausflugsverkehr konnte im Sommer wetterbedingt keinen Aufschwung erleben. Erst ein schöner Herbst und ein erfolgreicher und früher Start in die Wintersaison dank dem Schneedepot im Engetal hat eine Trendwende abgezeichnet. Trotz dieser mehrheitlich negativen Fakten hat «die ganze Organisation mit allen Mitarbeitenden in den verschiedenen Funktionen unter der Leitung von Direktor Christoph Egger grosse Widerstandskraft bewiesen», lobt Verwaltungsratspräsident Johannes Stöckli abschliessend in seinem Jahresrückblick.

Ein wichtiges Ereignis im Juni 2021 war der Umzug der Direktion und des Marketings von Interlaken nach Stechelberg. Dieser Schritt brachte mehr Nähe zu den Gästen und zum Betrieb. Aufgrund der pandemiebedingten Veränderung im Gästeaufkommen und im Konsumverhalten wurde das bestehende Angebot mit zahlreichen neuen Angeboten im Ausflugsverkehr als auch im Wintersport ergänzt. Im Führungsteam kam es zu diversen Wechseln und Neuerungen. Das Unternehmen hat regelmässig berichtet.

Geschäfte der 60. Generalversammlung

Der Geschäftsbericht mit der Jahresrechnung 2021 und die Verwendung des Bilanzverlusts wurden angenommen. Dem Verwaltungsrat wurde die Entlastung erteilt.

Wahlen: 

Die Revisionsstelle KPMG AG wurde für eine weitere Amtsdauer von einem Jahr wiedergewählt.

Kursentwicklung Aktie:

Die Kursentwicklung der Aktie zeichnet die misslichen Rahmenbedingungen erbarmungslos nach. Im laufenden Jahr bleibt die Aktie stabil auf tiefem Niveau. Die positiven Prognosen für den Tourismus und das Potenzial des Bahnprojekts SCHILTHORNBAHN 20XX stimmt insgesamt optimistisch.

Dividende:

Die Regeln zur Härtefallentschädigung erlauben eine Dividendenausschüttung erst wieder im Jahr 2025, sofern keine Rückzahlung erfolgt.

Geschäftsjahr 2022 – Trendwende ist eingekehrt

Die wichtigen internationalen Reisemärkte haben die COVID-Massnahmen weitgehend aufgehoben und funktionieren wieder. Ein Nachholbedarf für Reisen ist festzustellen. «Die Besucherzahlen zeigen ein erfreuliches Bild», freut sich Christoph Egger, Direktor der Schilthornbahn, «einzig der für uns wichtige Markt China ist weiterhin ein Fragezeichen, Grenzöffnungen im Herbst dieses Jahres sind aber denkbar». Nichtsdestotrotz: Die Besucherzahlen sind bereits wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau. Dank höherer Durchschnittserträge wirken sich diese Entwicklungen in den Ertragszahlen noch positiver aus. Ebenso konnten mit den 78. Internationalen Inferno-Rennen, der Telemark Weltmeisterschaft oder dem Whitestyle Open bereits wieder Grossanlässe durchgeführt werden.

Im Sommer 2022 wird die erste Etappe der Wasserversorgung ausgeführt. Die aufwändigen Transporte von Frischwasser in Tanks mit den Luftseilbahnkabinen entfallen in Zukunft.

Eine wichtige Änderung gibt es im Rahmen der Nutzung der Marke James Bond 007: Nach über vier Jahre andauernden Verhandlungen wurde per 1. Januar 2022 eine gültige Lizenz-Vereinbarung mit den Inhabern der Rechte an James Bond 007, Danjaq Inc. und Metro-Goldwyn-Mayer-Studios, abgeschlossen. Diese sichert und klärt die Rechteverwendung durch die Schilthornbahn AG neu. Die Vereinbarung schränkt die Verwendung der Marke massiv ein. Zudem gilt die Abrechnung eines Paybacks über die durch 007 generierten Bahnfrequenzen, Gastronomie- sowie Merchandising-Einnahmen.

Projekt SCHILTHORNBAHN 20XX

Vor der Generalversammlung fand der Spatenstich des Grossprojekts SCHILTHORNBAHN 20XX mit geladenen Gästen auf Birg statt. Die Finanzierung des Hundert-Millionen Projekts ist zum grossen Teil gesichert. 40 Prozent für die erste Sektion Stechelberg-Mürren kommt aus öffentlichen Geldern. Weitere 40 Prozent aus festen Kreditvereinbarungen und 20 Prozent aus Eigenmitteln. Trotzdem bestehen substanzielle Risiken: eine instabile Weltpolitik, anziehende Inflation, hohe Rohstoff- und Energiepreise sowie Liefer- und Energieversorgungsengpässe prägen die künftigen Entwicklungen im Bauprojekt. Das Unternehmen ist bestrebt, in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Unternehmen gute Lösungen zu finden. Allfällige Verschiebungen des einen oder anderen Teilprojekts oder von Projekten, die nicht unmittelbar an das Grossprojekt 20XX gebunden sind, sind denkbar. Im 2022 stehen vorwiegend Vorbereitungsarbeiten an.


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