seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2022-09-23

Generalversammlung Weisse Arena Laax: Erfolgreichstes Jahr in der Geschichte

63. Ordentliche Generalversammlung

Kürzlich fand im Hangar auf dem Crap Sogn Gion auf 2'252 m ü. M. die 63. ordentliche Generalversammlung der Weisse Arena AG statt. 531 Aktionärinnen und Aktionäre waren anwesend, als Verwaltungsratspräsident Reto Gurtner, CEO Markus Wolf und CFO Romano De Giorgi auf das Geschäftsjahr 2021/22 zurückblickten – das bis dato erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Gruppe.

Ein Sommer für die Geschichtsbücher

Vorwort von Markus Wolf, CEO der Weissen Arena Gruppe

Im Vorjahresbericht durfte ich über einen Sommer der Superlative berichten. Der Sommer 2021 wurde dann noch einmal stärker. Der viel zitierte Steigerungslauf während des Winters 2020/21 setzte sich nahtlos in die Sommersaison 2021 fort. Der Drang der Schweizerinnen und Schweizer, sich nach dem coronabedingt schwierigen Winterstart wieder nach draussen zu begeben, sich sportlich zu betätigen und Ferien in den Bergen zu verbringen, wurde stärker und stärker. Verbunden mit der nach wie vor stark eingeschränkten Möglichkeit, Ferien im Ausland zu verbringen, erfreuten sich alpine Tourismusdestinationen wie Flims Laax Falera grösster Beliebtheit. Das Gästeaufkommen im Sommer 2021 schlug denn auch alle Rekorde. So konnte die Weisse Arena Gruppe mit 181 038 Ersteintritten (Vorjahr 172 153) und 78 466 Logiernächten (Vorjahr 63 928) gegenüber dem «Sommer der Superlative» noch einmal zulegen und neue Rekordwerte erzielen. Der allgemeinen Entwicklung folgend verlief auch der Verkauf der Topcard äusserst erfreulich: Im Vergleich mit den Rekordwerten des Vorjahres konnten noch einmal 21,3% mehr Abonnemente verkauft werden.
Der im Juli 2021 eröffnete Baumwipfelpfad verzeichnete von Beginn an hervorragende Besucherzahlen. Mit total 106 682 Eintritten im Geschäftsjahr 2021/22 wurden auch die kühnsten Erwartungen übertroffen. Speziell zu erwähnen ist die weiterhin sehr starke Nachfrage im rocksresort in den Sommermonaten. Obwohl mit der Eröffnung der Häuser K, J und I in den letzten Jahren markant mehr Betten angeboten wurden, stieg die Auslastung im vergangenen Sommer auf 35,9% (Vorjahr 30,6%). Es ist davon auszugehen, dass das Niveau des Sommers 2021, nach Wegfall der Reisebeschränkungen, nicht zu halten sein wird. Nichtsdestotrotz scheint der Trend zur Ganzjährigkeit und damit zu nachhaltig starken Sommersaisons ungebrochen.

Grosse Nervosität vor dem Winter

Im Herbst rückte die Pandemie wieder stärker in den Fokus. Während die Temperaturen sanken, stieg die Nervosität im Hinblick auf den Winter 2021/22. Zwar stellten sich nicht die gleichen existenziellen Fragen wie im Vorjahr, als es um die Frage ging, ob Skigebiete überhaupt offenbleiben oder nicht. Dennoch war die Unsicherheit vor dem Winterstart enorm gross. Kommt eine Zertifikatspflicht? Für Restaurants und / oder das gesamte Skigebiet? 3G, 2G oder 2G plus? So einfach die Fragen klangen, so komplex und herausfordernd war die Vorbereitung auf alle möglichen Szenarien. Dank der hervorragenden Arbeit unseres Branchenverbands Seilbahnen Schweiz unter der Führung von Berno Stoffel und der tollen Zusammenarbeit innerhalb der Branche konnte erzielt werden, dass Schweizer Skigebiete, im Gegensatz zu jenen im Ausland, mit Ausnahme der Restaurants ohne Zertifikatspflicht, durch den Winter kommen konnten. Für unsere Bemühungen belohnt wurden wir mit sehr guten Ersteintrittszahlen und Gästen, die sich diszipliniert an die Schutzmassnahmen hielten.

Zu diesen politischen Themen hinzukommend sah sich die Weisse Arena Gruppe mit weiteren Herausforderungen rund um die Pandemie konfrontiert: Die Omikron-Welle zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar erfasste derart viele Mitarbeitende, dass die Aufrechterhaltung des Betriebs zeitweise gefährdet war. Dank herausragendem Teamwork, unglaublichem Einsatz und enormer Hilfsbereitschaft der gesunden Mitarbeitenden konnten grössere Schliessungen verhindert werden. Als schliesslich kurz vor den LAAX OPEN die Quarantänezeit für symptomfreie, positiv Getestete halbiert wurde, stand einer halbwegs normalen Weiterführung der Wintersaison nichts mehr im Wege. Wertvoll war – insbesondere in dieser Zeit – das eigene Testcenter im rocksresort, betrieben von der Firma MiSanto, welches Mitarbeitenden und Gästen jederzeit eine Walk-in-Testmöglichkeit bot. Auch abgesehen von den Herausforderungen der pandemischen Situation war der Wintersaisonstart nicht einfach. Insbesondere der Starkregen bis auf 3 000 m ü. M. über die Weihnachtstage setzte den Pisten arg zu. Bis Ende Januar musste mit einer sehr dünnen Schneedecke und harten Pisten umgegangen werden. Erst die Schneefälle im Februar brachten etwas Entspannung in einen generell schneearmen Winter. Sehr erfreulich war hingegen, dass an zahlreichen Wochenenden des Winters bestes Wetter herrschte und somit fast durchgängig stabil hohe Gästezahlen zu verzeichnen waren. So resultierten aus der vergangenen Wintersaison auch sehr gute Zahlen: Mit 957 569 Ersteintritten (Vorjahr 808 888) konnte die insgesamt vierthöchste Besucherzahl seit Erhebung erzielt werden.
Sehr erfolgreich verlief die Einführung der dynamischen Bepreisung der Lifttickets. Die Zielsetzungen, den Buchungszeitpunkt nach vorne zu verschieben, die durchschnittliche Dauer pro Ticket zu verlängern und die Preise nachfragebasiert zu bestimmen und so an Spitzentagen anzuheben, konnten allesamt erreicht oder sogar übertroffen werden. Die entsprechenden Effekte sind denn auch in der Entwicklung der Ersteintritte und in der Umsatzentwicklung zu erkennen. Es ist zu hoffen, dass der in diesem Winter festgestellte Effekt der Abflachung der Besucherkurven (mehr Gäste an schwächeren Tagen, weniger Gäste an Spitzentagen) nachhaltig sein wird.
Das beste Geschäftsjahr der Firmengeschichte
Aus den beschriebenen Entwicklungen resultierte ein Ergebnis, welches in fast allen Bereichen neue Massstäbe setzt. Der Netto-Umsatz der Weissen Arena Gruppe knackte erstmalig die 100 Mio.-Grenze und lag bei CHF 129.6 Mio. Auch der EBITDA bewegte sich in neuen Sphären. Mit CHF 45.1 Mio. konnte ein neuer Rekordwert erzielt werden. Selbst wenn man den Gewinn um den Einmaleffekt der Immobiliengewinne aus der dritten Bauetappe des rocksresorts in der Höhe von CHF 14.9 korrigiert, liegt der bereinigte EBITDA mit CHF 30.2 Mio. nach wie vor auf Rekordniveau. Das herausragende Ergebnis muss insofern leicht relativiert werden, als dass die Marktbedingungen aufgrund der Pandemie für unsere Destination sehr günstig waren. Es gilt zu beobachten, welche der positiven Effekte des vergangenen Geschäftsjahres nachhaltig zu erzielen sind und welche aufgrund der Pandemie wohl einmalig waren. Nichtsdestotrotz darf die Weisse Arena Gruppe sehr optimistisch in die Zukunft blicken und ihre wegweisende Investitionspolitik weiterverfolgen.

Ambitionierte Zukunftsprojekte

In der Rückschau auf das vergangene Geschäftsjahr darf auch ein Blick auf den Fortgang der grossen Entwicklungsprojekte nicht fehlen. Bei allen Projekten mussten aufgrund der schwierigen Marktsituation im Rohstoffbereich die Planungen überprüft und teilweise revidiert werden.

Beim Projekt Flem Xpress stand im Berichtsjahr das erfolgreiche Abwickeln des Plangenehmigungsverfahrens und die Vorbereitung der ersten Bauetappen im Vordergrund. Aufgrund der Rohstoffbeschaffung und insbesondere auch wegen einer hängigen Einsprache musste im Frühjahr 2022 ein neues Bauprogramm aufgestellt werden. Der Rückbau der Sesselbahn Flims-Foppa-Naraus wurde dabei um ein Jahr verschoben. Mit dem im Juni 2022 erfolgten Baustart steht der Inbetriebnahme der ersten beiden Sektionen bis Startgels im Dezember 2023 und einer Eröffnung der gesamten Anlage im Dezember 2024 voraussichtlich nichts mehr im Weg. Auch das zweite grosse Projekt, die Optimierung der Wasserversorgung am Crap Sogn Gion zur Verbesserung der Beschneiungskapazität konnte trotz den schwierigen Rahmenbedingungen auf Kurs gehalten werden. Dank frühzeitiger Beschaffung verschiedener Komponenten ist die Fertigstellung im Herbst 2022 gesichert.
Beim dritten Grossprojekt, dem Bau von zwei neuen rocksresort-Häusern mit unterirdischer Freestyle Academy, stand im Berichtsjahr 2021/22 vor allem die Schaffung der Übergangslösung für die Freestyle Academy im Zentrum. Mit dem Zirkuszelt beim Sportzentrum Prau la Selva in Flims konnte eine attraktive Zwischenlösung für die Freestyle-Community geschaffen werden. Das Bauprojekt im rocksresort konnte rechtzeitig gestartet werden. Die Fertigstellung der Häuser ist im Jahr 2024 geplant.

Gemeinsam zum Erfolg

Um ein derart erfolgreiches Geschäftsjahr in einem schwierigen, unsicheren Umfeld zu verzeichnen und parallel diverse Grossprojekte umzusetzen, bedarf es einem gut funktionierenden Team. Somit gilt der erste und wichtigste Dank den Mitarbeitenden der Weissen Arena Gruppe. Sie alle haben in diesem Geschäftsjahr vielfach bewiesen, was mit Kompetenz, Herzblut und ganz viel Einsatz möglich ist. Gerade in Zeiten wie diesen ist es von herausragender Bedeutung, auf eine starke Equipe, mit tollen Menschen, zählen zu dürfen. Wie im Vorjahr gebührt auch unseren Branchenverbänden Seilbahnen Schweiz mit Hans Wicki, Berno Stoffel und Benedicta Aregger sowie Bergbahnen Graubünden mit Martin Hug und Marcus Gschwend ein grosser Dank. Ihre hervorragende politische Arbeit in Bern und Chur ermöglichet letztendlich überhaupt erst den Betrieb während der Pandemie. Ein weiterer Dank geht an die gesamte Führungscrew. Sowohl in den Verwaltungsräten als auch in den operativen Führungsgremien, dem Performance Board und dem Performance Team, ist dieser Wille, stetig vorwärtszugehen und besser zu werden tief in der DNA verankert. Nur so sind Vorwärtsstrategien, wie sie in der Weissen Arena Gruppe gelebt werden, überhaupt möglich.










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