Der Neubau der Säntis-Schwebebahn wird konkretEnde 2026 sollen die ersten Gäste mit der neuen Seilbahn auf den Säntisgipfel fahren. Was wird neu? Zwischenstütze Am bewährten Zwischenein- resp. Ausstieg wird auch bei der neuen, höheren Zwischenstütze im Bereich der heutigen «Stütze 2» festgehalten. Eine attraktive Gästeplattform soll den Ein- und Ausstieg zu einem spektakulären Erlebnis machen. Durch die grössere Seilspannung und die grössere Pendelfreiheit der Kabinen wird die Windstabilität erhöht und durch das redundante Antriebssystem (integrierten Räumung) wird zusätzlich die Verfügbarkeit der Bahn verbessert. Die erste Stütze wird durch die Erhöhung der zweiten Stütze und der erhöhten Seilspannung nicht mehr benötigt. Durch den Verzicht der Stütze 1 kann in diesem Bereich auf einen massiven Lawinenschutz verzichtet werden und die Landschaft wird aufgewertet. Die ausgedienten Stützenfundamente werden zurückgebaut, darunter auch diejenigen der ersten Bahn aus dem Jahr 1935. Die dadurch entstehenden Gruben werden aufgeschüttet und renaturiert. Die ersten Bauarbeiten erfolgen bereits 2025 während des regulären Bahnbetriebs. Im Sommer werden die neuen Fundamente bei der Zwischenstütze betoniert und verankert. Dazu ist eine umfangreiche Baustelleninstallation im Bereich der heutigen Stütze 2 notwendig. Kabinen Die neuen Kabinen mit grossflächigen Panoramafenstern und modernen Materialien versprechen ein aussergewöhnliches Fahrerlebnis. Die Kabine wird zwar etwas grösser sein, die Transportkapazität bleibt aber bei 85 Personen die gleiche wie bisher. Somit wird die Fläche pro Bahngast leicht grösser sein, was den Komfort verbessert. Seilbahntechnik Das neue Antriebssystem in der Talstation besteht aus zwei Haupt- und zwei Notantrieben, Getrieben und Bremsen. Bei einem Ausfall eines Systems ist ein Betrieb mit reduzierter Nutzlast jederzeit gewährleistet. Zwei neue Notstromaggregate sichern die Elektroversorgung im Falle eines Stromausfalls. Durch die volle Redundanz des Systems kann eine Rückfahrt in die Stationen in jedem Fall sichergestellt und auf eine Bergebahn resp. eine Bergeeinrichtung verzichtet werden (System der integrierten Räumung). Eine neue, moderne Seilbahnsteuerung wird ebenfalls in der Talstation installiert. Die Kommunikation zur Bergstation erfolgt über Lichtwellenleiter, welche in den Tragseilen eingebettet sind. Die neue Bahn kann auch unbegleitet betrieben werden. Dadurch sind längere oder spezielle Betriebszeiten ohne grösseren Personalaufwand möglich. Die vier neuen Tragseile werden in der Berg- und Talstation fix abgespannt. Die Seilreserve wird in der Bergstation angebracht. Das neue Zugseil ist endlos gespleisst. Die Laufwerke werden durch Klemmen mit dem Zugseil verbunden. Somit sind keine Seilendbefestigungen notwendig und auf Fangbremsen kann verzichtet werden. Durch Öffnen der Klemmen ist es möglich, beide Kabinen in der Talstation zu «parkieren». Dies kann bei extremen Wettersituationen, wie Vereisungen, die Verfügbarkeit der Bahn erhöhen. Das Zugseil wird durch ein neues Spanngewicht in der Bergstation gespannt. Berg- und Talstation Die Berg- und Talstation bleiben grundsätzlich gleich, die Wartebereiche werden aber leicht modernisiert. Bereits vor dem Bahnunterbruch werden Materialtransporte durchgeführt. Das Material wird in der Panoramahalle und dem Wartebereich auf dem Gipfel gelagert, aus diesem Grund wird der Warteraum provisorisch verlegt. Zeitplan 2019 – 2022
2023
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2026
2027
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