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seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2022-02-10

Bergbahnen Graubünden: Trend zu guter Wintersaison

  • Der Monitor der Branchenorganisation Bergbahnen Graubünden (BBGR) umfasst 23 Bergbahnunternehmen  oder 90% des Bündner Transportumsatzes.
  • Die Bündner Bergbahnen verzeichneten im Januar 2022 im Vergleich zum Vorjahr eine Gästezunahme von 53.5% und eine  Steigerung beim Transportumsatz von 69.5%. Hierbei gilt es zu beachten, dass der Januar 2021 stark Covid-geprägt war, die  Innenbereiche der Gastronomie geschlossen sowie die Witterungsbedingungen von Schnee, Kälte und wenig Sonne geprägt  waren. Ein Vorjahrsvergleich ist damit nur bedingt aussagekräftig.
  • Ein Langzeitvergleich ergibt ein verlässlicheres Bild. Die Anzahl Gäste nahm im Januar 2022 im Vergleich zum 5-Jahres- Durchschnitt um 10.8% und der Transportumsatz um 28.3% zu.
  • Per 31. Januar 2022 liegen die kumulierten Werte der Gäste wie auch des Transportumsatzes im Vergleich zum Vorjahr um  rund 40% im Plus. Im Vergleich zum 5-Jahres-Durchschnitt beträgt die Steigerung bei den Gästen 16.2% und beim Transport umsatz 21.7%. Damit liegt die bisherige Entwicklung der Wintersaison 2021/22 in etwa auf dem Niveau des Winters 2019/20  (vor Corona).
  • Im regionalen 5-Jahres-Vergleich legte die Region Davos im Winter 2021/22 sowohl bei den Gästen wie auch beim Transport- umsatz überproportional zu. Dies lässt sich primär durch die Absagen des WEF und den dadurch veränderten Fokus auf den Wintersport erklären. Dies obwohl aufgrund der Kurzfristigkeit nicht alle Bettenkapazitäten ausgelastet werden konnten.
  • Die überproportionalen Steigerungen der Region Unterengadin im Vergleich zum Vorjahr sind zu relativieren. Das Unterengadin hat durch die Teilschliessung des Skigebiets Ischgl im letzten Jahr auch überproportional eingebüsst. Ein Vergleich mit  den 5- und 10-Jahres-Durchschnitten zeigt dann auch, dass sich das Unterengadin im Vergleich mit den anderen Regionen  im Winter 2021/22 weiterhin unterdurchschnittlich entwickelt. Dies ist primär auf die grenzübergreifende Zusammenarbeit  und die damit einhergehenden Covid-Restriktionen in der Silvrettaarena Samnaun Ischgl zurückzuführen.
  • In der Region Surselva ist bei Vergleichen zu berücksichtigen, dass seit dem Winter 2018/19 die Skigebietsverbindung  Andermatt-Sedrun in Betrieb ist und während der Corona-Pandemie im Kanton Uri teils restriktivere Massnahmen verfügt wurden
Fazit

Die Entwicklung der Gästezahlen und der Transportumsätze des Januars 2022 sind sehr erfreulich. Der Trend zu einer guten Wintersaison 2021/22 setzt sich fort. Bergbahnen Graubünden führt dies primär auf die folgenden Gründe zurück:
  • Gute Wintersportbedingungen trotz wenig Neuschnee, aber mit überdurchschnittlich gutem, sonnigem Wetter.
  • Praktisch keine Ausfalltage aufgrund von Wind/Sturm und Schneefällen/Lawinen.
  • Eine starke Inlandnachfrage nach Wintersport: treue Schweizer Gäste; Covid-bedingte Unsicherheiten führten zu Ferien/Ausflügen in der Schweiz.
  • Teilweise Rückkehr der Gäste aus dem EU-Raum, insbesondere aus Deutschland, den Niederlanden und Italien. Hierbei könnten die "milderen" Covid-Massnahmen und der "Schweizer Weg" einen Einfluss gehabt haben (nicht Fakten basiert).
  • Das Image und die Bedeutung der Freizeitaktivitäten im Schnee, insbesondere des Skifahrens, sind gefragt. Bewegung in der Natur, an der frischen Luft unter geordneten, gelenkten und verhältnismässigen Covid-Schutzkonzepten  (Mund-Nasen-Schutz in geschlossenen Fahrzeugen anstatt 2G) haben sich bewährt und entsprechen den Gästebedürfnissen
  • Geöffnete Gastronomiebetriebe in Kombination mit einem gewissen "Nachholbedarf", was sich in Form von Konsumfreude  und Zahlungsbereitschaft zeigte. Es durfte ein bisschen mehr sein.
Die hervorragenden Wintersportbedingungen, die Schneefälle der letzten Tage, die Wetterprognose, die Konsumentenstimmung und die Entwicklung der Covid-Pandemie lassen die Bündner Bergbahnen mit Zuversicht auf die wichtigen Wintersportwochen im Februar blicken. Euphorie ist jedoch keine angesagt, denn die Branche weiss aus Erfahrung "abgerechnet wird erst am Saisonende"



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