Untitled Document
×


















seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2024-08-02

Brunni-Bahnen mit Gewinn trotz turbulentem Winter

Jahresergebnis 2023/24 - Die Natur gibt den Takt an 

Die Brunni-Bahnen Engelberg AG schliessen trotz durchzogener Wintersaison 2023/2024 per Ende April 2024 mit einem positiven Ergebnis ab. Das erfolgreiche Sommergeschäft kompensierte die frühzeitige Stilllegung der Liftanlagen auf der Klostermatte im Februar 2024. Erfolgreich war auch der Betriebsstart der Brunnihütte, welche seit einem halben Jahr das Gastronomie-Portfolio der Brunni-Bahnen ergänzt. 

Der neu eröffnete Holzkugelpfad entlang des Panoramawanderwegs sorgte für einen Besucheransturm im Sommer 2023. «Die Kugeln waren bereits nach zwei Monaten restlos ausverkauft. Unser einheimischer Produzent musste innert Wochenfrist nachproduzieren», erfreut sich Geschäftsführer Roman Barmettler. 

Die sonnenverwöhnten Wochenenden aber auch die Ferienzeit bescherten den Brunni-Bahnen im ersten Halbjahr 145’000 Ersteintritte. «Das ist ein absoluter Höchstwert in der 75-jährigen Geschichte der Brunni-Bahnen», erklärt Roman Barmettler. Unterstützt hat das erfreuliche Ergebnis der sonst durchzogene September, mit Gruppen und Schulen, die unter der Woche die Aktivitäten im Brunni-Gebiet genossen. Der Verkehrsumsatz der Bahnanlagen liegt mit TCHF 4227 knapp 7.5% über dem Vorjahr. Ein Magnet am Berg ist die Sommerrodelbahn, die von Familien aber auch Individualreisenden aus Fernost häufiges Reisemotiv ist. In den letzten zehn Jahren hat sich der Umsatz verdoppelt. 

Skibetrieb trotz wenig Schnee 

Zu Beginn der Wintersaison 2023/2024 erhielt das Kinderland Yeti-Park ein neues, längeres Förderband, damit Skifahrer und Schlittler gemeinsame eine breitere Piste geniessen dürfen. Der Saisonstart Anfang Dezember war mit perfekten Schneeverhältnissen verheissungsvoll. Doch dann blieben die kalten Temperaturen aus. «Unsere Mitarbeitenden waren gefordert, die wenigen Nächte mit Minustemperaturen zu nutzen, um eine gute Schneeunterlage zu schaffen. Trotz unermüdlichem Einsatz mussten wir mitten in der Hochsaison den Betrieb auf der Klostermatte schliessen», sagt der Geschäftsführer. Dies hatte Auswirkungen auf Arbeitsplätze sowie das Familienrestaurant OX. Die Umsatzzahlen liegen klar unter den Erwartungen, ist doch das Familienparadies Klostermatte eine bedeutende Einnahmequelle für die Brunni-Bahnen. Einige Gruppen und Skischulen wichen auf die Pisten zwischen Ristis und Schonegg aus. Ein kleiner Lichtblick war die Schlittenvermietung, die sich sehr grosser Nachfrage erfreute. 

Mit 92’199 Eintritten im ganzen Gebiet von November bis Ende März lag der Wert um 3.7% tiefer als im Vorjahr. 

Die Berggastronomie wächst 

Die Bedeutung der Gastronomie bei den Brunni-Bahnen hat zugenommen. Seit Dezember 2023 führt das Gastroteam von Christoph Braschler auch die Brunnihütte SAC. Der Betrieb der Brunnihütte wird vorerst im Pachtverhältnis geführt. «Die Gastronomie hat bei uns im Brunni einen hohen Stellenwert. Die Brunnihütte ergänzt unser Gastroportfolio perfekt. Die Berghütte hat viel Charme und verköstigt unsere Gäste mit einfachen und ansprechend präsentierten Menüs», erklärt der Geschäftsführer. Die Brunnihütte soll nach wie vor der Treffpunkt für Einheimische und Freunde der Hütte sein. Der Gesamtumsatz aller Gastrobetriebe beläuft sich auf TCHF 2675. Das Familienrestaurant OX hat die frühe Schliessung der Lifte stark zu spüren bekommen. Es resultiert der zweittiefste Umsatz in der 10-jährigen Geschichte. 

Zum Übernachtungsangebot am Berg zieht Roman Barmettler eine durchzogene Bilanz: «Grundsätzlich stimmen die Umsätze bei der Berglodge und der Brunnihütte. Die kurzfristigen Stornierungen fordern jedoch die Teams in der Personalplanung und dem Wareneinkauf.» Im Gegenzug dazu ist die Nachfrage nach Betten an sonnigen Wochenenden kaum zu stoppen. 

Höhere Stromkosten belasten

Insgesamt besuchten rund 237’000 Gäste das Brunni und die Klostermatte. Dieser Wert liegt 3% über dem Vorjahr. Alle drei Gastrobetriebe inklusive der Transportanlagen erwirtschafteten TCHF 7604. Der EBITDA macht 20% vom Ertrag aus und beziffert sich auf TCHF 1525. Die leicht gestiegenen Personalkosten aber auch die höheren Energiekosten drücken auf das Ergebnis. Auf den Anlagen schreiben die Brunni-Bahnen analog der Vorjahre rund CHF 1.3 Mio. ab. Der Gewinn ist auf Vorjahres-Niveau bei CHF 135’992. Der Eigenfinanzierungsgrad bleibt auf stabilen 69%. Die Brunni-Bahnen haben TCHF 1050 in Projekte sowie Ersatzbauten investiert. 

Der Verwaltungsrat beantragt zuhanden der Generalversammlung am 29. Oktober 2024 eine steuerfreie Rückzahlung der Kapitaleinlagenreserven in bar in der Höhe von CHF 25 pro Aktie. Dies entspricht einer Dividende von 10% des Nominalwertes.

Zurück


Weitere Beiträge aus dem Bereich Wirtschaft:

Bergbahnen Saalbach Hinterglemm: Kraftwerk Wiesermühle in Hinterglemm
2024-08-02

Wetterkapriolen beeinflussen Jahresergebnis der Bergbahnen Wildhaus
2024-08-01

Neuer Anlauf zur Rettung des Skibetriebs auf der Flattnitz
2024-07-30