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seilbahn.net | Themenbereiche | Tourismus/Gastro | 2022-02-08

Österreich: Vorläufige Wintersaison weiterhin mit deutlichen Einbußen gegenüber Vorkrisenniveau

Übernachtungszahlen im Jänner 2022 um ein Viertel niedriger als vor der Krise

Durch den erneuten Lockdown im November und Dezember 2021 verlief der Start in die Wintersaison zwar holprig, das Weihnachtsgeschäft war trotz der einsetzenden Omikron-Welle jedoch überraschend gut. Die auf Basis von Zahlungskartenumsätzen erstellte Nächtigungsprognose der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) für den Jänner 2022 zeigt einen Rückgang der gesamten Nächtigungen von 26 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau (Jänner 2020) – getrieben durch einen Rückgang der Übernachtungen ausländischer Gäste von 31 Prozent. Die bisherige Wintersaison (Nov. 2021 bis Jän. 2022) liegt somit um mehr als ein Drittel unter dem Vorkrisenniveau. Entscheidend für die weitere Entwicklung der Wintersaison wird der Februar, da dieser mit den Semesterferien der umsatz- und nächtigungsstärkste Monat ist. Derzeit erscheint es zwar wahrscheinlich, dass die Betriebe offenbleiben, aber vor allem die Nachfrage aus dem Ausland dürfte aufgrund der derzeitigen Infektionslage deutlich unter dem Vorkrisenniveau liegen.

Die Ausgaben mittels Zahlungskarten in Österreich zeigen zu Jahresbeginn einen volatilen Verlauf. In der ersten Woche des Jahres wurde im Vorkrisenvergleich ein Umsatzplus bei Gästen aus dem Inland sowie einen Rückgang bei Gästen aus dem Ausland erzielt. In der zweiten und dritten Kalenderwoche gingen die Wachstumsraten der Ausgaben inländischer wie auch ausländischer Gäste leicht zurück – diese Entwicklung wurde für die vierte Woche fortgeschrieben. Im Durchschnitt ergibt sich im Jänner 2022 (im Vergleich zum Jänner 2020) ein Umsatzzuwachs bei inländischen Touristen von 8 Prozent. Die Umsätze der ausländischen Touristen gingen hingegen um 29 Prozent zurück. In Summe lag der Rückgang bei 22 Prozent.

Die auf Basis von Zahlungskartenumsätzen erhobenen Ausgaben im Reiseverkehr signalisieren im Vergleich zum Jänner 2020 einen weiteren deutlichen Nächtigungsrückgang von 26 Prozent im ersten Monat des Jahres. Dafür verantwortlich ist ein Rückgang der Nächtigungen der ausländischen Gäste von 31 Prozent, während die Nächtigungen der inländischen Gäste das Niveau von Jänner 2020 erreicht haben dürfte.

In den ersten drei Monaten der Wintersaison 2021/22 lagen die Nächtigungen insgesamt um 36 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Dämpfend wirkten hierbei einerseits der Lockdown im November und Dezember 2021, der jedoch in die Vorsaison gefallen ist, sowie andererseits die verschärften Einreiseregeln für Reiserückkehrer in wichtige Herkunftsländer wie Deutschland. Gestützt wurde die Entwicklung vom überraschend starken Weihnachtsgeschäft. Im Fokus der zweiten Hälfte der Wintersaison steht die Entwicklung im Februar, da dieser mit den Semesterferien traditionell der umsatz- und nächtigungsstärkste Monat der Wintersaison ist. Aktuell deutet wenig darauf hin, dass es zu einem weiteren Lockdown kommt, vor dem Hintergrund der derzeitigen Infektionslage fällt allerdings die Nachfrage, speziell aus dem Ausland, momentan deutlich schwächer aus als vor der Krise. Sollte sich das Reiseverhalten der zweiten Jänner-Hälfte im Februar fortsetzen, würde das eine erhebliche Verbesserung im Vorjahresvergleich bedeuten, jedoch weiterhin große Verluste gegenüber dem Vorkrisenvergleichszeitraum. Ein rasches Abflachen der Omikron-Welle könnte hingegen zu einer Belebung des Tourismus im Laufe des Februars führen.

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