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seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2024-03-15

Eigentümer Grossglockner Bergbahnen Heiligenblut legen Vorgehen fest

  • Zwei Varianten zur nachhaltigen Sicherung des Betriebes beschlossen
  • Prüfung der Investoren und möglicher Verkauf oder eigenständiger Weiterbetrieb durch Kosten- und Anlagenreduktion
In einem Treffen im Kärntner Landhaus wurde den Grossglockner Bergbahnen als Vertreter einer noch nicht genannten Investorengruppe deren Anwalt Dr. Ferdinand Lanker vorgestellt.

Die Gemeinde Heiligenblut und das Land Kärnten werden laut eigenen Aussagen keinen finanziellen Beitrag zur Rettung der Bergbahnen und des Skigebietes leisten und daher am weiteren Entscheidungsprozess nicht mehr teilnehmen.

Gestern Abend haben sich die Eigentümer im Sinne des nachhaltigen Erhalts der Bergbahnen für die Einheimischen und MitarbeiterInnen sowie der Sicherung des Wintertourismus in der Region zu folgendem Vorgehen entschieden:

Es gibt nunmehr zwei mögliche Varianten:

Prüfung der Investoren und möglicher Verkauf

Die bisher nicht bekannten Investoren müssen sich bis Montag, 18.03.2024, 18.00 Uhr bei den Eigentümern melden, um rasch deren Absicht und Bonität prüfen und dann sofort in Gespräche eintreten zu können.

Das von Seiten des Landes und der Gemeinde letzte Woche gestellte „Ultimatum“ konnte auch schon deshalb nicht angenommen werden, da weder die möglichen Käufer und deren Kompetenzen in der Führung eines Skigebiets, noch deren Bonität bekannt waren. Auch die Anforderungen der aktuellen Eigentümer für einen Verkauf waren dem Rechtsvertreter Dr. Lanker nicht im Detail bekannt.

Ein entsprechendes Schreiben mit dem Ersuchen um die notwendigen Erklärungen im schon genannten Sinne wurde dem Rechtsvertreter der Investoren, Dr. Lanker zugesandt. Die Eigentümer der Grossglockner Bergbahnen Heiligenblut würden dann sofort in Gespräche eintreten. Da die bisherigen Gesprächspartner von Land und Gemeinde die neuen Interessenten erst letzte Woche gefunden oder angekündigt haben und die Absicherung der MitarbeiterInnen und die betrieblichen Abläufe eine rasche Entscheidung benötigen, drängt die Zeit.

Beschluss über eigenständigen Weiterbetrieb durch Kosten- und Anlagenreduktion

Sollte über einen Verkauf keine Einigung erzielt oder die geordnete Übergabe des Skigebietes Grossglockner nicht gesichert werden können, haben die bisherigen Eigentümer gestern beschlossen, den Betrieb in einer betriebswirtschaftlich vertretbaren Form abzusichern.

Die offiziellen Nächtigungszahlen des Tourismusverbandes verdeutlichen die Problemlage der Bergbahnen und der gesamten Region dramatisch und sind Grund für diese leider notwendigen Maßnahmen.

In den letzten 15 Jahren sind mangels Initiativen in Heiligenblut und daher mangels des Angebotes an entsprechenden Beherbergungsbetrieben die Nächtigungen um 40% eingebrochen. Diese Gäste fehlen - übrigens zu einem beinahe identen Prozentsatz - natürlich auch im Skigebiet, weshalb es auch hier leider Anpassungen braucht.

Zudem hat man im Bereich der Werbung und des Marketings sehr stark auf das Thema Nationalparkregion gesetzt und dies aus unserer Sicht zu wenig mit dem attraktiven Bergbahn- und Skiangebot kombiniert.

Aber nur wenn genügend Beherbergungsbetriebe und damit Urlaubsgäste auch im Winter im Tal sind, können die Bergbahnen wirtschaftlich vertretbar handeln, damit die Arbeitsplätze und der Betrieb sowie damit der Wintertourismus in der Region gehalten werden können.

Um das Skigebiet nachhaltig zu sichern, müssen aus Sicht der Eigentümer auch die Zahl der Anlagen und damit die Kosten reduziert werden. In den letzten Jahren betrug der jährliche Abgang zwischen 0,5 und 1 Million Euro. Die konkreten Maßnahmen müssten im Falle einer eigenständigen Weiterführung erst geprüft werden, jedenfalls aber wären aus finanzieller Sicht die Fleissbahnen davon betroffen.

Nur mit einer Reduktion der Aufwände und Kosten durch die Schließung von Anlagenteilen können aus Sicht der Eigentümer die Bergbahnen langfristig gesichert werden.

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