seilbahn.net | Themenbereiche | Seilbahnen | 2023-10-23

Doppelmayr setzt in Liften auf Künstliche Intelligenz

Seilbahnen, die mit KI betrieben werden, sind keine Zukunftsmusik mehr. Doppelmayr macht es in Österreich und der Schweiz vor. 

Die nächste Ski-Saison steht vor der Tür. Damit heimische Pisten für Wintersportler umso attraktiver werden, wurde dieses Jahr kräftig investiert. Allein in der Steiermark beläuft sich das Investitionsvolumen für die Pisten-Infrastruktur auf über 55 Millionen Euro. Viel Geld wird aber auch in Zukunftstechnologien gesteckt, wie man am Beispiel des Vorarlberger Seilbahnherstellers Doppelmayr sieht. Dieser beschäftigt sich seit fünf Jahren mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz und brachte  2020 das autonome Betriebskonzept AURO (Autonomous Ropeway Operations) auf den Markt. 

Jari Höck von Doppelmayr erklärt, was es damit auf sich hat: „AURO ist eine Betriebsart, die es ermöglicht, Seilbahnen personenlos zu betreiben. Sie besteht aus vielen Subsystemen, die mittels KI entwickelt und auch gesteuert werden. Damit bei Zwischenfällen eingegriffen werden kann, beobachtet ein Mitarbeiter das Geschehen von einem Bedienzentrum aus.“

Mit den autonomen Gondelbahnen Kumme im Schweizer Skigebiet Zermatt und der Valisera-Bahn im Skigebiet Montafon wurden bereits zwei AURO-Anlagen erfolgreich eingesetzt. Seit der letzten Wintersaison befinden sich auch zwei Sesselbahnen im Betrieb. „Die KI wird hier in Form von intelligenter Bilderkennung im Ausstiegsbereich genutzt. Eine Kamera beobachtet das Geschehen. Erkennt sie Unregelmäßigkeiten wird dies im Bedienzentrum mit AURO sichtbar gemacht und der Mitarbeiter kann eingreifen“, erklärt Höck. 

Kostenersparnis und erhöhte Sicherheit

AURO wird in die Seilbahnsteuerung von Doppelmayr integriert. Bestehende Sesselbahnen können somit auch nachträglich mit AURO aufgerüstet werden. Die Kompatibilität geht dabei so weit, dass verschiedene Seilbahnsysteme in einem Skigebiet gleichzeitig von einem Bedienzentrum aus überwacht werden können. 

Das bringe einige positive Effekte mit sich, ist Höck überzeugt: „Personal kann wesentlich effizienter eingesetzt werden und auch die Sicherheit wird erhöht, denn das System lernt aus unterschiedlichen Situationen und verbessert sich stetig.“ Das rechne sich: „Jede Anlage, die mit AURO ausgestattet ist, amortisiert sich nach einer gewissen Zeit“, verspricht Höck. Diesen Winter sollen weitere autonome Kabinenbahnen in Vorarlberg, Tirol und Salzburg in Betrieb gehen.






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