seilbahn.net | Themenbereiche | Beschneiung | 2024-07-22

DEMACLENKO am Stubaier Gletscher: Eine der größten Pumpstationen der Welt

ANLAGENBAU AUF HÖCHSTEM NIVEAU

Eines der Projekthighlights der letzten Jahre war für DEMACLENKO der Bau und die Inbetriebnahme der neuen Beschneiungsanlage am Stubaier Gletscher, dem größten Gletscherskigebiet Österreichs. DEMACLENKO war verantwortlich für die Ausführung mehrerer Pumpstationen mit Kühlturmanlage, der Lieferung neuer Schneeerzeuger und der digitalen Einbindung des gesamten Beschneiungsnetzes in die DEMACLENKO-Steuerungssoftware Snowvisual 4.0. Herzstück des Großprojekts war der Neubau der Pumpstation „Gamsgarten II“ neben dem neuen Speichersee (Fassungsvermögen von 308.000 m³).

WICHTIGSTE ECKDATEN ZUM PROJEKT
  • Neubau von 3 Pumpstationen
  • Umbau von 2 Bestandspumpstationen
  • Neubau Speichersee Gamsgarten II (308.000 m³)
  • 58 neue Schneeerzeuger
  • 54 neue Betonschächte
  • Einführung einer einheitlichen vollautomatischen Steuerung mit Einbindung der gesamten Beschneiungsanlage
BESONDERHEIT „KOLLEKTORGANG“

Besonders hervorzuheben ist der ca. 100 Meter lange sogenannte „Kollektorgang“, ein begehbarer Rohrtunnel zwischen dem neuen Speicherteich und der neuen Pumpstation „Gamsgarten II“. Solche Rohrverbindungen werden in der Regel direkt mit Beton ummantelt, v.a. um die Rohre im Untergrund zu schützen. Am Stubaier Gletscher wurde entschieden, stattdessen einen begehbaren Tunnel zu bauen, da dies mit ca. derselben Betonmenge zu bewerkstelligen war. Der Vorteil: Die Rohre sind zum einen geschützt, zum anderen aber auch jederzeit zugänglich. Dieser erleichtert die Wartung und Kontrolle immens.

VORAUSSCHAUENDE PROJEKTIERUNG

Das Projekt am Stubaier Gletcher wurde sehr vorausschauend projektiert und potenzielle Erweiterungen bereits in der Planungsphase berücksichtigt. Sollten in Zukunft Adaptionen notwendig werden, können diese relativ einfach und ohne erneute tiefgreifende Eingriffe im Gebiet umgesetzt werden. Dem Projekt vorausgegangen sind aufwändige Behördenverfahren, bei denen strenge Kriterien und Auflagen zu erfüllen waren.

AUCH DIGITAL AUF DEM NEUESTEN STAND

Das Projekt umfasste auch die digitale Einbindung der gesamten Anlage in ein einheitliches und vollautomatisiertes Prozessleitsystem. Dabei wurden von den DEMACLENKO-Technikern auch die bereits existierende Anlage inklusive Fremdschneeerzeuger integriert. Das Leitsystem bündelt nun alle Komponenten der Anlage zu einem einzigen intelligenten und schlagkräftigen System, stellt den effizienten und sparsamen Ressourceneinsatz sicher und sammelt wertvolle Daten über den Schneibetrieb. Ebenso in die Software integriert ist der neue Speichersee, sodass dessen Pegelstand und viele weitere wichtige Messungen und Sicherheitskontrollen in Echtzeit nachvollziehbar sind.

DIE NEUE PUMPSTATION "GAMSGARTEN II" IN ZAHLEN
  • Begehbarer Kollektorgang ca. 100m
  • 8 Kühltürme im Doppelaufbau (Endausbau 12)
  • 3 Vorpumpen (Endausbau 4)
  • 2 automatische Rückspülfilter (Endausbau 3)
  • 4 Hochdruckpumpen (Endausbau 6)
  • 2 Mitteldruckpumpen (Endausbau 3)
  • Eigendruckleitung DN300
  • Max. Wasserdurchfluss Pumpenleistung 540 l/s (Endausbau 810 l/s)
  • Max. Wasserdurchfluss Eigendruck 300 l/s
  • Installierte Leistung 3.650 kW (Endausbau 5.400 kW)
STIMMEN ZUM PROJEKT AM STUBAIER GLETSCHER

Reinhard Klier, Vorstand Wintersport Tirol AG / Stubaier Gletscherbahn
"Die Zusammenarbeit mit DEMACLENKO war stets lösungsorientiert und erforderte wegen der schwierigen Rahmenbedingungen beim Bau ein besonders hohes Maß an Flexibilität. Zusätzlich zur Höhenlage der Baustelle auf dem Gletscher, den kurzen Zeitfenstern und den widrigen Wetterbedingungen, hatten wir nämlich auch mit den Auswirkungen der Pandemie und den globalen Materialengpässen zu kämpfen. Dank der engen Abstimmung und effizienten Planung mit unseren Partnern konnten wir alle Herausforderungen erfolgreich bewältigen. Schneesicherheit wird auch in Zukunft unser Trumpf sein und mit unserer neuen Beschneiungsanlage sind wir optimal gerüstet."

Christoph Hofer, Pistenchef Stubaier Gletscher
„Wir haben uns für eine so große Pumpstation entschieden, damit wir beim ersten sich bietenden Schneifenster mit kalten Temperaturen schlagkräftig reagieren und eine größtmögliche Fläche beschneien können. So stellen wir auch eine größtmögliche Effizienz sicher, weshalb wir uns auch für eine Kühlturmanlage entschieden haben. Diese kühlt das Schneiwasser vor, das mit ca. 7-8° vom Speichersee entnommen wird. Das wirkt sich direkt auf eine höhere Schneeproduktionsleistung aus, da das Wasser mit effizienten 2° bei den Schneeerzeugern ankommt. Bereits nach der ersten Saison mit der neuen Anlage ziehen wir eine sehr positive Bilanz und sind mit dem Ergebnis auf der Piste sehr zufrieden.“

Manfred Salcher, Geschäftsführer Klenkhart & Partner Consulting
„Die Zusammenarbeit mit DEMACLENKO hat sehr gut funktioniert und war stets lösungsorientiert. Ganz besonders im Vorfeld, als der zentrale Fokus darauf lag, die bestmögliche Lösung für den Anlagenbau in einer Pumpstation dieser Größenordnung zu projektieren. Aber auch die Ausführung an sich war sehr komplex, besonders die Rohrverlegungen im Kollektorgang und die Installation der zahlreichen Komponenten. Die Zeitfenster für den Bau waren sehr kurz, weshalb DEMACLENKO bereits während der noch laufenden Skisaison mit der Anlieferung der Bauteile und der Montage der Pumpstation begonnen hat. Wir als Planungsbüro blicken mit großer Genugtuung auf dieses Ausnahmeprojekt und alle Partner und ausführenden Firmen können sehr stolz auf die geleistete Arbeit sein.“

Philipp Oberhuber, COO & Member of Board DEMACLENKO
„Das Großprojekt am Stubaier Gletscher zeigt eindrucksvoll, wie wir in enger Abstimmung mit dem Kunden und den Partnern ein zukunftsweisendes Projekt umsetzen konnten. Wir von DEMACLENKO sind stolz, dass wir mit unseren Produkten und unserer jahrelanger Erfahrung zu diesem Meilenstein beigetragen haben. Es ist ein weiteres Erfolgskapitel unserer Mission, Skigebiete effizient für die Zukunft zu rüsten und weltweit für unvergessliche Schneeerlebnisse zu sorgen.“


















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