seilbahn.net | Themenbereiche | Pisten | 2022-10-04

Hinterstoder-Wurzeralm: Bis zu 15% weniger Energie durch intelligentes Seilbahn- und Pistenmanagement

Seit einigen Jahren haben die heimischen Seilbahnen mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Doch vor allem in Krisen ergibt sich oft viel Neues mit großem Potential für die Zukunft. Die Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG haben die jüngsten Probleme durch die exorbitant gestiegenen Energiekosten zum Anlass genommen, um mit einem intelligenten Seilbahn- und Pistenmanagement den Betrieb weiter zu optimieren und somit allen Gästen ein leistbares Skivergnügen zu ermöglichen. 

„Stromkosten sind für die heimischen Seilbahnen ein bedeutender Kostenfaktor, zum einen für die Anlagen zur Beförderung der Gäste, zum anderen für die notwendige Beschneiung der Pisten“, so Helmut Holzinger, Vorstand der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG. Wenn Helmut Holzinger von intelligentem Seilbahn- und Pistenmanagement spricht, so geht es vor allem um Maßnahmen, die sich positiv auf die Energiebilanz und somit auf die Nachhaltigkeit des Seilbahnbetriebes auswirken. 

Flexibilität und aktuelle Daten bestimmen Betriebsmanagement

Die Lösung liegt in einer flexiblen Betriebsführung, die sich an aktuell erhobenen Daten richtet. „Im Bereich des Transportes kann etwa mit einer Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit von sechs auf vier Meter pro Sekunde in Zeiträumen mit weniger Auslastung eine Reduktion der verwendeten Energie um 15% erreicht werden. Oder im Falle der Beschneiung kann durch GPS-gesteuerte Schneehöhenmessungen bis zu 10% des technisch erzeugten Schnees – und somit die aufzuwendende Energie – eingespart werden“, so Dr. Christian Felder vom Fachverband für Seilbahnen. „Wir arbeiten laufend an Verbesserungen. Vieles – im Sinne der Nachhaltigkeit – tun wir schon seit Jahren“, so Holzinger. Seit vielen Jahren etwa wird von den Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen nur nachhaltig erzeugter Strom verwendet. Auch die neue 10er Hössbahn, die derzeit errichtet wird und im Dezember 2022 ihren Betrieb aufnimmt, wird aufgrund modernster Technologie durch einen Direktantrieb äußerst energieeffizient geführt, was zu einer Energiereduktion von 15% führt. Im Bereich der Mittelstation wird bereits schon länger die erste Photovoltaikanlage mit sehr positiven Erfahrungen betrieben, was wiederum zur einer Energiereduktion beiträgt. 

Über die neue Hössbahn

Bei der neuen Hössbahn handelt es sich um eine Kabinenumlaufbahn, die mit 10er-Kabinen pro Stunde 3.200 Gäste befördern kann. Die neue Förderleistung entspricht in der Praxis einer 50%igen Kapazitätssteigerung und wird damit zu einer wesentlichen Verkürzung der Wartezeiten für die Gäste führen. Der neue Standort der Talstation, direkt nach der Ortseinfahrt beim großen Parkplatz, bedeutet einen wesentlich kürzeren und bequemeren Weg für alle Besucher. Neu ist auch, dass die Skiköcher innen liegen, was einen wesentlichen Zeitvorteil beim Einsteigen bedeutet. Bei einer Streckenlänge von 2.606 Metern wird eine Höhendifferenz von 811 Metern in einer Zeit von 6,5 Minuten überwunden. Die neue Seilbahn ist ein wichtiger Schritt, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden und um die touristische Attraktivität von Hinterstoder auch für die nächsten Jahrzehnte abzusichern. 

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