seilbahn.net | Themenbereiche | Pisten | 2024-07-18

ARENA: Die Piste als Ganzjahresjob – Pistenoptimierung im Sommer

Ist die Wintersaison zu Ende, werden die Ski oder das Snowboard üblicherweise eingelagert. Für Skigebiete ist die Arbeit allerdings noch lange nicht zu Ende. Denn erfolgreiches Pistenmanagement ist ein Ganzjahresjob. ARENA gibt Tipps, welche Maßnahmen bereits in der schneefreien Zeit getroffen werden können. 

Perfekte Pisten fallen nicht vom Himmel. Sie sind Ergebnis eines langen Arbeitsprozesses, die lange vor dem ersten Schnee beginnt. Schon im Sommer können Skigebiete viele Maßnahmen setzen, um die Pistenarbeit im Winter zu verbessern. Von der Erstellung eines aktuellen Geländemodells über eine profunde Datenanalyse und davon abgeleiteten, strategischen Entscheidungen bis hin zu Korrekturen im Gelände gibt es dafür zahlreiche Möglichkeiten. So können im Winter nicht nur natürliche und finanzielle Ressourcen eingespart, sondern auch das Erlebnis auf den Pisten verbessert werden.

Geländemodell erstellen

Den Sommer kann idealerweise dafür genutzt werden, ein umfangreiches Geländemodell der Pisten zu erstellen. Dabei werden die Hänge mittels Drohne „gescannt“ und die Geländedaten visuell aufbereitet. Das so entstandene 3D-Abbild enthält neben den reinen Geländedaten ebenfalls Standort- und Nutzungsinformationen über die Beschneiungs- oder Lift-Infrastruktur. Alle essenziellen Daten des Skigebietes können so auf einem Blick abgerufen werden.

Für die Schneehöhenmessung ist ein ständig aktualisiertes Geländemodell unerlässlich. Die Vermessungsdaten des schneefreien Geländes dienen als Grundlage für die Schneehöhenmessung. Im Winter misst diese die aktuelle Höhe inklusive Schneedecke. Die Differenz zur Messung im Sommer ergibt dann die tatsächliche Schneehöhe. Je genauer also das Geländemodell, desto präziser die Schneehöhenmessung im Winter.

Schlüsse ziehen

Datenbasiertes Pistenmanagement erhebt und analysiert laufend eine Vielzahl von Daten im täglichen Betrieb. So werden – je nach verwendetem System – ständig Informationen zur Schneehöhe, zum Verbrauch von Pistengeräten oder zur eingesetzten Menge an Wasser und Strom aufgezeichnet. Werden diese Daten professionell aufbereitet, lassen sich daraus Kennzahlen errechnen. So werden die Ergebnisse vergleichbar. 

Der Sommer bietet sich insbesondere dafür an, aus den gewonnenen Daten und Kennzahlen, die richtigen Schlüsse zu ziehen, die im Winter objektive Entscheidungen erlauben. Langjährige Datenreihen sind besonders aufschlussreich. Deshalb ist es ratsam, in die Analysen die Daten aus mehreren, hintereinander folgenden, Saisonen mit einzubeziehen. Je mehr Daten miteinfließen, desto präziser und zielführender werden die davon abgeleiteten Entscheidungen.

Position der Schneeerzeuger 

Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse können auch die Position einzelner Schneeerzeuger evaluiert werden. Besonders ineffiziente Standorte, etwa im zu steilen Gelände, sind zu vermeiden oder zu verbessern. Der Energieeinsatz für das Pumpensystem, das die Schneeerzeuger mit Wasser versorgt, ist ebenfalls zu hinterfragen.

Die schneefreie Zeit ist ideal dafür, die Position der Schneeerzeuger zu verändern. Basis dafür sollte eine umfangreiche Datenanalyse der betreffenden Standorte sein. Mit ihrer Hilfe lassen sich die optimale Positionen der Schneeerzeuger definieren und im nächsten Winter weitere Ressourcen sparen.

Geländekorrekturen

Eine optimale Geländestruktur wirkt sich äußerst positiv auf den Ressourcenverbrauch in der technischen Beschneiung aus. Ist der Untergrund uneben, steinig oder gar mit Baumstümpfen übersäht, braucht es im Winter enorme Mengen Schnee, um diese Unregelmäßigkeiten auszugleichen.

Aber auch unauffällige „Schneefresser“ wie Mulden oder andere Vertiefungen müssen im Winter mit technischem Schnee aufgefüllt werden. Um ein Vielfaches kostengünstiger ist es, diese Unebenheiten im Sommer mit Erde anzufüllen. Der ideale Untergrund besteht aus einer ebenen Fläche mit Grasbewuchs. Hier werden oft nur 20 bis 30 cm Auflage für ideale Pistenverhältnisse benötigt.

Allerdings geht jede noch so kleine Veränderung im Gelände mit einer Aktualisierung deines Geländemodelles einher. Arbeitet die Schneehöhenmessung im Winter mit einem veralteten oder fehlerhaften Untergrundmodell, wird sie für die betreffenden Abschnitte unbrauchbar.

Speicherteiche anlegen

Damit im Winter die Wasserversorgung im gesamten Skigebiet gesichert ist, lohnt es sich, über eigene Speicherteiche nachzudenken. So werden Trink- und Nutzwasserknappheit in Tourismusgebieten vermieden und im Extremfall muss kein zusätzliches Wasser zugekauft werden.

Wie groß ein Speicherteich sein soll, geben das zur Verfügung stehende Wasserdargebot sowie die benötigte Wassermenge für die technische Beschneiung vor. Speicherteiche in möglichst hohen Lagen optimieren zusätzlich die Kosten für Pumpsysteme. 

Neben der potenziell nutzbaren Wassermenge sollte auch auf die Wasserqualität geachtet werden. Etwa ein hoher Sandgehalt im Wasser schädigt die Rohleitungen und führt langfristig zu hohen Instandhaltungs- oder Reparaturkosten.

Unfall-Hot-Spots entschärfen

Unfälle auf der Piste können nie zu 100% vermieden werden. Allerdings kann viel dafür getan werden, das Unfallrisiko so weit wie möglich zu verringern. Hot-Spots mit vermehrten Unfallaufkommen sind etwa durch ein digitales Monitoring der Pistenrettung leicht und effizient zu identifizieren.

Führen gewisse Gegebenheiten zu einer Häufung von Pistenunfällen, sind entschärfende Maßnahmen sinnvoll. Breitere Pisten, Pufferzonen oder Sicherheitsnetze können so gezielt angelegt und platziert werden. Gefährliche Objekte in Pistennähe wie Betonsockel oder Gebäudeteile sollten ebenfalls nach Möglichkeit entfernt oder abgesichert werden.

Ganzjahresgeschäft

Pistenoptimierung ist nicht immer mit Analysen oder baulichen Maßnahmen verbunden. Ein entsprechendes Sommerangebot steigert langfristig den Jahresumsatz. Das Ganzjahresgeschäft wird bereits jetzt in vielen Skigebieten immer wichtiger und sollte für alle Tourismusregionen eine Option sein.

Es ist also eine Überlegung wert, wie die bestehende Infrastruktur auch während der Sommermonate oder in der Vor- und Nebensaison in Wert gesetzt werden kann. Bike-Trails oder Themenwanderungen liegen hier voll im Trend und sind großteils auf einen sommerlichen Liftbetrieb angewiesen. Das kann den Umsatz auch ohne Schnee zusätzlich ankurbeln.

Nach der Saison ist vor der Saison

Für perfekte Pisten im Winter, kann bereits im Sommer viel getan werden! Ein aktuelles Geländemodell, umfangreiche Datenanalysen oder Korrekturen im Gelände sparen nicht nur natürliche und finanzielle Ressourcen, sie verbessern auch das Pistenerlebnis. Mit entsprechenden Vorkehrungen wird zusätzlich die Sicherheit auf der Piste verbessert und die Kundenzufriedenheit sowie Kundenbindung gesteigert. Auch die Umstellung auf den Ganzjahresbetrieb kann in vielen Fällen nützlich sein und für zusätzlichen Cash-Flow sorgen.

ARENA Pistenmanagement

Mit Innovation und Weitblick unterstützt ARENA Pistenmanagement Skigebiete dabei, künftige Herausforderungen zu meistern und langfristig attraktiv und wirtschaftlich zu bleiben.

Alle Infos zum Leistungsangebot von ARENA findest du hier:

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