seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2024-06-04

Übernahme der Venetbahn durch PLETZER Gruppe fixiert

„Der Erhalt und die Fortführung der kleinen Skigebiete insbesondere für die Einheimischen ist eine wichtige Verantwortung, der sich unsere Branche und die Politik gemeinsam stellen muss. Insofern soll der Einstieg unserer Unternehmensgruppe bei der Venet Bergbahnen ein Vorbild für andere sein“, betont KR Anton Pletzer nach den heutigen Beschlussfassungen, die mit großer Mehrheit getroffen worden. Damit haben die Gemeinden Landeck und Zams sowie der Tourismusverband TirolWest die Weichen für eine Neuausrichtung gestellt: Per 1. Mai steigt die PLETZER Gruppe mit 80 Prozent als neuer Mehrheitseigentümer ein.

Über Vermittlung von Alt-Landeshauptmann Günther Platter wurde der Kontakt zur PLETZER Gruppe hergestellt und das Prozess intensiv begleitet: „Es war nicht gerade so, dass die Interessenten Schlange gestanden sind. Mir war es aber auch ein großes, persönliches Anliegen, dass die Venetbahn als wichtige, regionale Infrastruktureinrichtung und ganzjähriger Freizeitberg auch für die nächsten Generationen erhalten bleibt.“

Gemeinden und TVB bleiben mit 20 Prozent „und sichern damit auch zukünftig die Einbindung der lokalen Interessen“, wie Landecks Bürgermeister Herbert Mayer betont: „Ohne unseren neuen Partner wäre die Schließung der Venetbahn wohl alternativlos gewesen.“ Auch der Zammer Bürgermeister Benedikt Lentsch begrüßt die neue Lösung: „Die Kosten für den Betrieb und die Wartung der Venetbahn sind zunehmend zu einer Belastung für die Gemeinde geworden und haben andere, wichtige Investitionen gefährdet. Ich bin nun froh, dass wir einen starken Partner gefunden haben, um unser Naherholungsgebiet langfristig erhalten zu können.“

Für TVB-Obmann Konrad Geiger kann nun ein umfassender Neustart beginnen: „Die Situation in den letzten Jahren war für die Eigentümer und KundInnen nicht zufriedenstellend und langfristig nicht mehr tragbar. Der Einstieg der PLETZER Gruppe ist daher eine einmalige Chance für die Region.“

Mit der Beteiligung an den Bergbahnen Pillersee, St. Johann, Hopfgarten-Itter, Reutte und Sudelfeld (Bayern) zählt die PLETZER Gruppe zu den führenden Seilbahnunternehmen im DACH-Raum und verfügt über eine umfassende Expertise. „Diese wollen wir jetzt auch umgehend bei der Venetbahn einbringen“, erklärt KR Anton Pletzer: „Vordringlich ist eine eingehende Bestandsanalyse der Pendelbahn. Hier stehen eine Modernisierung bzw. ein Neubau zur Option. Insgesamt gehen wir jedenfalls von umfassenden Investitionen in den nächsten Jahren aus.“ Darüber hinaus hat der neue Mehrheitseigentümer eine 20-jährige Betriebs- und Bestandsgarantie abgegeben.

Ein detailliertes Investitions- und Zukunftskonzept für den Venet wird der neue Eigentümer noch vor dem Sommer präsentieren.

Weichen für Neustart bei Venetbahn gestellt

Nach dem klaren Votum der bisherigen Eigentümer für den Einstieg der PLETZER Gruppe geht es nun Schlag auf Schlag: Am Freitag wurden im Rahmen der Hauptversammlung die Organe neu bestellt. KR Anton Pletzer wird künftig als Alleinvorstand der Venet Bergbahnen AG fungieren und dabei von Hermann Schwarzenbacher als Prokurist und Betriebsleiter unterstützt. Auch der Aufsichtsrat wurde unter Vorsitz von Alt-Landeshauptmann Günther Platter neu besetzt und besteht mit Friedl Eberl (PLETZER Gruppe), den Bürgermeistern Benedikt Lentsch und Herbert Mayer, TVB-Obmann Konrad Geiger, Unternehmer Rainer Haag und Rechtsanwältin Roswitha Seekirchner aus sieben Mitgliedern.

Im Zuge der Hauptversammlung wurde vom neuen Eigentümer einmal mehr die Wiederaufnahme des Winterbetriebs 2024/2025 zugesichert. Die Rifenal- und Weinbergbahn sollen dazu entsprechend ertüchtigt werden. Auf Hochtouren läuft unterdessen auch die Bestandsanalyse der Pendelbahn. „Wir sind mit unseren Technikern derzeit vor Ort, um den Zustand der Bahn im Detail zu erheben“, betont KR Anton Pletzer: „Meine grundsätzliche Ambition ist es, eine neue Bahn zu errichten. Hier sind jedoch noch viele Schritte zu machen – von der Sicherstellung der Finanzierung bis zu den Gesprächen und der Zustimmung der Grundeigentümer. Bis zum Sommer wollen wir hier jedenfalls eine Perspektive aufzeigen und sind sehr zuversichtlich, dass uns dieser Neustart am Venet gelingen wird.“

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