seilbahn.net | Themenbereiche | Urban | 2018-11-05

Einzigartiges Design der ZüriBahn ist festgelegt

Wir haben das Design und die Architektur der Kabinen, Stützen und Stationen der ZüriBahn festgelegt.

Die Zürcher Kantonalbank hat das Design und die Architektur der Kabinen, Stützen und Stationen der ZüriBahn festgelegt. Das einzigartige Design und die exklusiv für die ZüriBahn entwickelten Kabinen genügen höchsten ästhetischen Ansprüchen. Mit der Einreichung des Dossiers für das Plangenehmigungsverfahren beim Bundesamt für Verkehr tritt die Realisierung der ZüriBahn nun in die nächste entscheidende Phase.

Die Zürcher Kantonalbank zeigt heute, wie die temporäre ZüriBahn aussieht, die im Jahr 2020 das Mythenquai und das Zürichhorn für fünf Jahre verbinden soll. Bei der Erarbeitung des Designs der Kabinen sowie der Architektur der Stationen und Stützen wurde grösster Wert auf Ästhetik und Funktionalität gelegt. Mit dem nun präsentierten Design fügen sich die Stationen und die Stützen ideal in die Landschaft ein und die Kabinen ermöglichen einen einmaligen Ausblick auf die Stadt Zürich und die Alpen.

Martin Scholl, Vorsitzender der Generaldirektion, sagt: "Das nun vorgestellte einzigartige Design und die Architektur der ZüriBahn begeistern mich und zeigen, was durch hervorragende Teamarbeit und innovative Technik möglich wird. Mit dem definitiven Design sind wir unserem Wunsch einen bedeutenden Schritt nähergekommen, der Bevölkerung von Zürich im Rahmen unseres 150-Jahr-Jubiläums ein einmaliges Ereignis zu bieten."

Die Stationen beim Strandbad Mythenquai und auf der Blatterwiese am Zürichhorn werden von einer lichtdurchlässigen Hülle umfasst. Sie integrieren sich damit ideal ins Umgebungsbild und berücksichtigen den Anspruch nach einer temporären Erscheinung. Die Stützen genügen mit ihrer filigranen Stabstruktur nicht nur höchsten Belastungsanforderungen, sondern auch hohen ästhetischen Ansprüchen. Exklusiv für die ZüriBahn entwickelt wurden die Kabinen. Sie ermöglichen mit ihrer fast vollständigen Verglasung einen uneingeschränkten Rundumblick und eröffnen so eine neue Perspektive auf Zürich und die Alpen. Die 18 Kabinen bieten auch bei einer Maximalauslastung von 24 Passagieren einen hohen Komfort und ermöglichen, dass sich die Gäste während der Fahrt frei bewegen können. Erstmalig für eine Seilbahnkabine ist die Heckscheibe, die sich öffnen lässt sowie das "Cockpit" vorne, das ein einzigartiges Fahrerlebnis ermöglicht.

Dem Aspekt der Nachhaltigkeit wird beim Bau der Stationen und Stützen wie auch bei der Fabrikation der Kabinen grösste Aufmerksamkeit geschenkt. Wiederverwertbarkeit und -verwendbarkeit haben dabei hohe Priorität. Die Stützen werden die gesetzlich streng geschützte Ufer- und Unterwasservegetation nicht beeinträchtigen. Dank dem sogenannten KIDRILL-Verfahren werden weltweit zum ersten Mal in einem Binnengewässer die Pfähle der Stützen einer Seilbahn in den Boden gedreht anstatt gestossen. Dies ermöglicht eine deutlich leisere und umweltschonendere Installation.

Partnerschaft mit SBB RailAway

Der Zürcher Kantonalbank ist eine quartierverträgliche Umsetzung der ZüriBahn ein grosses Anliegen. Dazu gehört, dass die betroffenen Quartiere mit möglichst wenig zusätzlichem motorisierten Individualverkehr belastet werden. Deswegen werden die Zürcher Kantonalbank und SBB RailAway eine Partnerschaft eingehen. Dank dieser Partnerschaft erhalten alle RailAway-Kunden eine Vergünstigung von 10% auf den Listenpreis für eine Einzelfahrt von voraussichtlich 14 Franken pro Erwachsenen bzw. 7 Franken pro Kind (ab 6 Jahren). Das soll einen Anreiz setzen, dass möglichst alle Besucherinnen und Besucher der ZüriBahn mit dem öffentlichen Verkehr anreisen.

Start Plangenehmigungsverfahren

Die Realisierung der ZüriBahn tritt nun in die nächste entscheidende Phase. Das Dossier für das Plangenehmigungsverfahren wurde Ende Oktober beim Bundesamt für Verkehr eingereicht. Die öffentliche Auflage des Plangenehmigungsverfahrens sowie der wasserrechtlichen Konzession der ZüriBahn erfolgt um den 9. November bis zum 10. Dezember 2018. Der kantonale Gestaltungsplan wird vom 9. November 2018 bis zum 24. Januar 2019 aufliegen. Mit der Verfügung durch das Bundesamt für Verkehr rechnet die Zürcher Kantonalbank bis Sommer 2019, der Baubeginn ist für Herbst 2019 geplant. Die Zürcher Kantonalbank geht davon aus, dass die Realisierung der ZüriBahn bis im Jahr 2020 möglich ist.

Über das 150-Jahr-Jubiläum der Zürcher Kantonalbank

Die Zürcher Kantonalbank feiert im Jahr 2020 ihr 150-Jahr-Jubiläum. Unter dem Motto "Gemeinsam Begegnung schaffen" unterstreicht die Bank ihre Verbundenheit zu Stadt und Kanton. Sie feiert dies mit drei Projekten: einer temporären Seilbahn - der ZüriBahn - die das rechte Seeufer mit dem linken für fünf Jahren verbindet, einem ErlebnisGarten auf der Landiwiese und einer ZeitReise durch die Geschichte der Bank und des Kantons Zürich. Die Zürcher Kantonalbank versteht sich als verbindendes Element zwischen Wirtschaft und Gesellschaft, Stadt und Land, Tradition und Moderne. Und so sollen unsere Jubiläumsaktivitäten die Begegnung zwischen Menschen möglich machen und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbinden. Mit ihren Jubiläumsaktivitäten will die Zürcher Kantonalbank Impulse für einen lebendigen und fortschrittlichen Kanton Zürich setzen.

Probebohrung: Weltpremiere zum Schutze der Natur

Kürzlich wurde eine Probebohrungen für die ZüriBahn auf dem Zürichsee durchgeführt. Man fokussierte auf die innovative und moderne Bautechnik und zeigte auf, dass für die ZüriBahn erstklassige Schweizer Ingenieurskunst eingesetzt wird. Getestet wurde das vorgesehene Pfahlsystem "KIDRILL" mit einem Versuchspfahl.

Wir haben bei der ZüriBahn-Projektleitung nachgefragt, was es mit dem "KIDRILL"-Pfahlsystem auf sich hat.

Interview mit den Projektverantwortlichen:

Können Sie die Bodenstrukturen im See näher beschreiben? Worin liegt die Herausforderung?

Die geologischen Verhältnisse im See sind herausfordernd. Der Zürichsee wurde durch den Linthgletscher geformt. Während der letzten Eiszeit stiess der Gletscher durch das Linthtal über das Zürichseetal bis ins Limmattal. Nach seinem Rückzug hinterliess der Gletscher Berge und Täler sowie viel Schutt. Aus diesen Schuttablagerungen wurde mit den Jahrtausenden Schlick. Schlick ist ein feinkörniges Sediment, dass sich in allen Gewässern bilden kann. Denken Sie hier beispielsweise an das Schlickwatt an der Nordsee. Es zeichnet sich durch einen hohen Sandanteil aus. Verbunden mit Wasser ist es sehr zäh, vergleichbar mit einem Kaugummi. Auf Seiten Zürihorn fällt das Ufer steil in ein Tal ab. Dieses Tal wurde während tausenden von Jahren mit Schlick aufgefüllt. Diese Schicht misst heute rund 30 Meter. Deshalb haben wir weitere bautechnische Abklärungen vorgenommen.

Welche zusätzlichen Abklärungen mussten Sie konkret vornehmen?

Der Seegrund im Bereich der geplanten Stützen musste bautechnisch noch genauer untersucht werden. Dazu setzten wir einen sogenannten Probepfahl. Ein Probepfahl ist eine Versuchsanordnung, mit dem verschiedene Bautechniken am geplanten Ort der Stütze simuliert werden. Zum Einsatz kam ein neuartiger Schraubenpfahl der Firma KIBAG, der sogenannte "KIDRILL".

Was genau ist das Pfahlsystem "KIDRILL"? Können Sie das näher beschreiben?

Es handelt sich dabei um einen neuartigen Schraubenpfahl, der extra von der Firma KIBAG für sensitive Baugrundverhältnisse entwickelt wurde. Traditionelle Pfählungen werden üblicherweise mit Ramm-, Verdränger oder Bohrpfählen ausgeführt. Diese sind hinsichtlich Lärmentwicklung, Erschütterungen, Einbautechnik und Setzungsverhalten für Gebiete mit anspruchsvollen Baugrundverhältnissen weniger geeignet. Wir setzen alles daran, dass die ZüriBahn umweltschonend gebaut wird. Das betrifft auch die Bautechnik, die in der angewendeten Form erstmals in diesem Ausmass eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um eine Weltpremiere.

Was ist innovativ am gewählten Pfahlsystem?

Die Schraube aus Stahlbeton wird erschütterungsfrei und lärmemissionsarm in den Boden eingedreht. Beim Eindrehen des schraubförmigen Pfahls wird kein Baugrundmaterial gefördert, sondern seitlich verdrängt und kaum aufgewühlt. Dadurch kann Trübungen im See vorgebeugt werden. Dank Vorfabrikation werden keine direkten Betonierarbeiten im See vorgenommen. Gegenüber herkömmlichen Pfahlsystemen und Bautechniken handelt es sich beim "KIDRILL" um ein umweltschonendes und lärmemissionsarmes Pfählungsverfahren.

Bedeuten die Seilbahn und die Bohrungen keine umweltschädlichen und unnötigen Eingriffe in die Seevegetation? 

Bei der Umsetzung der ZüriBahn achten wir neben der Einhaltung aller gesetzlichen Auflagen auf eine möglichst umweltschonende Vorgehensweise. Die umfassenden Seegrunduntersuchungen auf beiden Seiten des Ufers haben ergeben, dass der Versuchspfahl wie auch die finalen Stützen insbesondere die gesetzlich streng geschützte Ufer- und Unterwasservegetation nicht beeinträchtigen.

Im Überblick: Eigenschaften & Vorteile des Pfahlsystems "KIDRILL"
  • für anspruchsvolle Baugrundverhältnisse
  • Schraubenpfahl aus Fertigbeton
  • keine Betonierarbeiten im Wasser
  • erschütterungsfrei
  • Minimierung der Lärmemission
  • umweltschonend
  • kaum Materialförderung und Trübungen
  • hoher Tragwiderstand









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