seilbahn.net | Themenbereiche | Wirtschaft | 2021-09-17

Internationaler Skiareatest: Bestellung kantonal Alt-Großrat Leo Jeker zum Ehrenpräsidenten

Kitzbühel Jeker in Kitzbühel im Rasmushof am Fuße des Hahnenkamms zum Ehrenpräsidenten des internationalen Skiareatests ernannt. „Mit Leo Jeker haben wir einen arrangierten Politiker und einen Seilbahner mit Herzblut, Mut und Weitblick als Vorbild für die Seilbahn- und Tourismusbranche diese Ehrung überreichen dürfen“, laut Hönigsberger. Seine Pionierleistungen für die Beschneiung sind legendär.

Damian Bumann aus Saas-Fee ein jahrzenter lange Weggefährte von Leo Jeker fand in seiner Lautatio die richtigen Worte und zeigte die vielen politischen, privaten und beruflichen Stationen des neuen Ehrenpräsidenten auf.

Leo Jeker der grosse Schaffer

Leo Jeker wurde am 25. August 1943 in Churwalden im Kanton Graubünden geboren. Er wuchs dort auf und besuchte die Schule. Bereits früh erlernte er das Skifahren. Fuhr später auch Skirennen im Skiclub Parpan mit dem zukünftigen Olympiasieger Heini Hemmi (Jahrgang 1949). Anschliessend absolvierte er drei Jahre lang die Realschule beim Kloster Disentis. Sportliche Leistungen inspirierten ihn. Er beteiligte sich an Marathon-, Waffen-, 100 km und an Bergläufen. Auch später in seinem engagierten Leben betrieb er leidenschaftlich Sport. Im Jahr 1964, anlässlich der Expo, rannte er von Chur aus über die Pässe Oberalp, Grimsel und Jaun nach Lausanne.

1960 trat Leo Jeker die kaufmännische Lehre an in der Anwaltskanzlei von Kuoni Tobias in Landquart. Dort wurde im Mai 1962 die Nandro-Bergbahnen AG durch Tobias Kuoni gegründet. Die Nandro-Bergbahnen AG hatte zum Ziel ein attraktives Skigebiet in Savognin zu realisieren und zu betreiben. Leo Jeker fiel die Aufgabe zu, diese anspruchsvolle Aufgabe mitumzusetzen. Im Dezember des gleichen Jahres waren bereits drei Anlagen in Betrieb. In den folgenden Jahren erbrachte das Unternehmen verschiedene Pionierleistungen. Unter anderem richtete es 1965 den ersten automatischen Schnee- und Pistenbericht ein, baute 1969 die längste Gondelbahn der Welt und führte als erster Ferienort der Schweiz einen Autokleber mit der Aufschrift „Mein Ziel Savognin“ ein. In den Anfängen wurde die Nandro-Bergbahnen AG als eine ganz kleine Unternehmung geführt.

Leo Jeker war öfters im Alpenraum, in Skandinavien sowie auch in Amerika und Kanada unterwegs, um dort die Entwicklungen des Wintersports anzusehen. Da er nicht stehen bleiben wollte, initiierte und realisierte er beispielhafte Vorzeigeangebote an seinem Skiberg. Dank dem Engagement von Leo Jeker wurde das Angebot für die Winteranlagen in Savognin permanent weiter ausgebaut, ohne das Savognin seinen Dorfcharakter verlor. Dank der Unterstützung der Gemeinde entwickelte sich der Ort zu einer Pionier-Destination. 1978 baute das Unternehmen die erste Gross-Schneeanlage Europas. Als Skigebiet mit der einzigen Schneeanlage weit und breit wurde Savognin zu einem attraktiven Trainingsort für Profiskifahrer, und zwischen 1983 und 1995 zum Austragungsort von sieben FIS-Doppelveranstaltungen. 1985 fand dank der Schneeanlage der Slalom-Weltcup der Damen in Savognin statt.

1986/87 die Weltneuheit Doppelnutzungsanlage Sommersee und Winterparkplatz oder das Beherbergungskonzept „Cube“ welches 2005 seine Türen öffnete waren weitere innovative Projekte, bei denen Leo Jeker von Anfang an aktiv mitwirkte. Bald 60 Jahre lang stellt er seinen Dienst bei der Savognin Bergbahnen AG zur Verfügung. So zum Beispiel von 1971 – 1977 als Vizedirektor und von 1978 bis 2008 als Direktor sowie von 1989 bis heute auch als Verwaltungsrat der Unternehmung.

Nebst dem Engagement im Tourismus setzte sich Leo Jeker für die Belange der Gesellschaft ein. 24 Jahre lang war Leo Jeker Bündner Grossrat bis zum Jahr 2018. Zuerst für die Schweizerische Volkspartei (SVP) anschliessend für die Bürgerliche Demokratische Partei (BDP). Wegen der Nichtwahl von Nationalrat Christoph Blocher in den Bundesrat, wurde die SVP Graubünden aus der nationalen Partei SVP herausgeschmissen und es entstand die BDP, bei welcher Leo Jeker die gleichen Interessen für den Kanton wahrnahm wir zuvor. In den Jahren 2007/08 stand er dem Bündner Parlament als Standespräsident vor. Für die Bündner Wirtschaft setzte sich Leo Jeker seit Jahrzehnten ein. Er war Gründungspräsident der (Interessengemeinschaft Tourismus Graubünden) (ITG), welche die Interessen des Bündner Tourismus bündelt und im Parlament einbringt. Ein wichtiges Engagement war von ihm auch die Realisierung des Industrieparks „Tardisland“ bei Landquart vor zwanzig Jahren. Die Weichen wurden allerdings bereits fünf Jahre früher gestellt. Leo Jeker gründete zusammen mit Grossrat Ernst Nigg von Igis-Landquart die Arbeitsgruppe für die Erschliessung des Industriegebietes „Tardis“. Heute sind dort zahlreiche Unternehmen angesiedelt, die dort Arbeitsplätze sichern und eine hohe Wertschöpfung erzielen.

Leo Jeker war immer offen für neue innovative Ideen. So unterstützte er auch die Idee des ersten Solarskiliftes der Welt in Tenna welcher im Dezember 2011 eröffnet wurde. Auf dem 450 Meter langen Skilift sind Solarpanels aufgebaut, welche mehr Strom erzeugen als eine herkömmliche Anlage auf einem Dach. Die Solaranlage produziert etwa 90‘000 kWh im Jahr. Für den Skiliftbetrieb werden etwa 10‘000 kWh benötigt. Die Überproduktion an Sonnenenergie wird an das örtliche Elektrizitätswerk verkauft.

Auch für die Weiterführung der Unternehmung Savognin Bergbahnen AG war er besorgt. 2010 erwarben Markus Schröcksnadel und die Brüder Anton und Peter Schmidl die Mehrheit der Aktien, welche das Unternehmen weiterentwickelten. Die Beschneiungs- sowie die Transportanlagen wurden weiter erneuert und steigerten damit die Attraktivität des Familienortes Savognin. 2014 – 2016 wurde in seinem Wohnort Zizers nachhaltige Wohnungen für rund 250 Personen eröffnet. Kein anderer als Leo Jeker war der Initiant von diesem Vorzeige-Projekt. Von 2016 bis 2020 stand er dem Panathlonclub Chur und Umgebung vor. Den Sport hat ihn bekanntlich immer wieder begeistert.

Es ist unmöglich das ganze Schaffen von Leo Jeker zu erfassen, denn unermesslich war und ist nach wie vor sein Tatendrang. Er war immer ein Macher, was er bis heute geblieben ist. Auch dem Internationalen Skiareatest stellte Leo Jeker seine Dienste und Erfahrung zur Verfügung. In seinen engagierten Eröffnungsansprachen motivierte er die Verantwortlichen und gratuliere den Ausgezeichneten, für ihre Leistungen. Im Jahr 2004 wurde er dort für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Zwei Jahre später erhielt er den Schweizer Tourismuspreis „Milestone“ für sein Lebenswerk. Zum Jubiläum 40 Jahre Beschneiung in Savognin wurde Pionier Leo Jeker im November 2018 zum Ehrenmitglied von Bergbahnen Graubünden (BBGR) ernannt.
Trotz seinen zahlreichen Verdiensten ist er immer ein zuvorkommender, bescheidener und lieber Mensch geblieben und nimmt sich Zeit für seine Kollegen. Er ist eine aussergewöhnliche Persönlichkeit, die viel Respekt und Anerkennung verdient.

Es lebe Leo Jeker!


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