seilbahn.net | Themenbereiche | Beschneiung | 2022-12-22

AEP: Neue Pumpstation in Ischgl bereit für Stromerzeugung

Im Jahr 2022 hat die Silvrettaseilbahn AG die Pumpstation Untere Velillalp (P10) neu errichtet, und diese gleich bereit für die Stromerzeugung aus Wasserkraft gemacht. Wie bei allen alpinen Infrastrukturprojekten seit 2015, hat auch hier das Tiroler Ingenieurbüro AEP die Silvrettaseilbahn AG umfassend begleitet. 

Die ersten Anlagen für die Groß-Schneeanlage Ischgl/Idalpe im Skigebiet Ischgl wurden bereits 1985 errichtet. Die Schneeanlage wird seither von der Silvrettaseilbahn AG laufend ausgebaut und an die neuesten technischen Standards angepasst.

Seit 2015 hat das Tiroler Ingenieurbüro AEP bei der Planung und Umsetzung von alpinen Bauprojekten wesentliche Aufgaben zur Unterstützung des technischen Planungsstabes der Silvrettaseilbbahn AG übernommen. So war AEP auch bei der Neuerrichtung der Pumpstation Untere Velillalp (P10) für die Planung, die Abstimmung mit den Behörden und das Bewililgungsverfahren, die Auftragsvergabe sowie die technische und kaufmännische Oberbauleitung verantwortlich.

Bereit für eigene Stromerzeugung

Ziel beim Projekt Untere Velillalp (P10) war die Errichtung einer neuen Pumpstation mit zeitgemäßer Technologie und mit einem auf 380 m³ erweiterten Wasserbehälter zur Verstärkung der Schneeanlage im Bereich der Talabfahrt Prennerhang. Im Rahmen des generellen Bestrebens der Silvrettaseilbahn AG, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, hat man sich bereits zu Beginn der Planungsphase im Frühjahr 2021 – also noch vor dem Ukraine-Krieg – dazu entschieden, die neue Pumpstation bereit für die Nutzung als Wasser-Kleinkraftwerk zu machen.

„Ein zusätzlicher Abstimmungsbedarf im behördlichen Genehmigungsverfahren war gegeben, da die Pumpstation Wasser aus verschiedenen Netzen bezieht – unter anderem auch aus Quellen, die das Trinkwassernetz der Gemeinde Ischgl speisen“, erklärt dazu Andrea Ferrai, der zuständige Teamleiter bei AEP. Die schnelle Abwicklung der Abstimmungen und des Bewilligungsverfahren seitens AEP war dann Voraussetzung um im Frühjahr 2022 mit den Bauarbeiten zur neuen Pumpstation zu beginnen.

Flexibles Zusammenspiel

Während die örtliche Bauaufsicht direkt von den Technikern der Silvrettaseilbahn AG übernommen wurde, war AEP für die technische und kaufmännische Oberbauleitung verantwortlich.
„Wenn der Bauherr - so wie im Falle der Silvreatteseilbahn AG – auf der Baustelle direkt vor Ort ist, hat es sich als überaus effizient erwiesen, dass wir von AEP für Baubesprechungen praktisch 'auf Abruf' bereitstehen. Dadurch können wir plötzlich auftauchende Fragestellungen einfach und rasch lösen, was für den Fortschritt der Bauarbeiten definitiv von Vorteil ist“, so Andrea Ferrai.

Moderne Technik

Fertiggestellt wurde die neue Pumpstation P10 Untere Velillalp zeitgerecht im September 2022. Eine Pumpe mit 40 l/s und einem Ausgangsdruck von 12 bar ist für die Beschneiung des Bereiches der Talabfahrt Prennerhang verantwortlich. Weiters wurden Eigendruckleitungen und diverse Betriebsfälle vorgesehen.
Die Pumpen stammen aus dem Hause KSB, angetrieben werden sie von einem 90 kW starken Siemens-Motor. Der Trafo der Pumpstation ist für 630 kVA ausgelegt. Der Anlagenbau und die elektrotechnische Ausrüstung stammt von TechnoAlpin, die Baumeisterarbeiten bei der neuen Pumpstation erfolgten durch Swietelsky. Für die Erdbauarbeiten zeichnete Grissemann Gottlieb Erdbau und Transporte verantwortlich.

Genehmigungsverfahren für Kleinkraftwerk

Während die Pumpstation Untere Velillalp (P10) für die optimierte Beschneiung des Prennerhangs ab der Wintersaison 2022/23 im Einsatz ist, laufen die Vorarbeiten für das Genehmigungsverfahren für den Betrieb als Kleinkraftwerk.
Damit Wasser für das Kraftwerk über das gesamte Jahr hinweg aus den bestehenden Wasserfassungen der Schneeanlage entnommen werden kann, müssen genaue gewässerökologische Untersuchungen und Beobachtung über mindestens ein Jahr hinweg durchgeführt werden.
Auch daran ist AEP federführend beteiligt. Die entsprechenden Genehmigungen vorausgesetzt, kann die Pumpstation Untere Velillalp (P10) frühestens ab dem Jahr 2023 mit einer Wasserturbine zur Energieerzeugung ausgestattet werden.

Bereits sechs Pumpstationen umgesetzt

Die Pumpstation Untere Velillalp (P10) ist bereits das sechste Projekt im Bereich des Pumpstations-Ausbau bzw. Pumpstations-Neubau, welche die Silvrettaseilbahn AG zusammen mit AEP umgesetzt hat.
„Mit 2015 haben wir uns nach einem kompetenten Partner für unsere komplexen Anlagen umgesehen. Mit dem Ingenieurbüro AEP Planung und Beratung GmbH haben wir für unser Seilbahnunternehmen die richtige Wahl getroffen. Hervorzuheben ist bei der AEP neben der fachlichen Expertise die rasche und unkomplizierte Bearbeitung und vorliegende Allzeitrufbereitschaft“, erklärt dazu Markus Walser, Vorstand der Silvrettaseilbahn AG.

„Seit der Umsetzung unserer ersten Ausbauetappe beim Speicherteich Viderböden im Jahr 2017 durfte ich alle Pumpstations-Ausbauten und Neubauten im Bereich der komplexen Groß-Schneeanlage Ischgl/Idalpe ingenieurmäßig mit Planung, Umsetzung und Inbetriebsetzung begleiten. Die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Personal der Silvrettaseilbahn AG ist hervorragend und kollegial“, so AEP-Teamleiter Andrea Ferrai abschließend.

Technische Daten - Pumpstation Untere Velillalp (P10)
  • Nutzinhalt Wasserbehälter: 380 m³
  • Wasserleistung: 40 l/s (144 m³/h)
  • Trafo: 630 kVA
Beteiligte Unternehmen
  • Baumeisterarbeiten: Swietelsky Baugesellschaft m.b.H.
  • Erdbau: Grissemann Gottlieb Erdbau und Transporte
  • Ausrüstung: TechnoAlpin Austria GmbH
  • Pumpen: KSB
  • Motoren: Siemens
  • Ingenieurleistungen: AEP Planung und Beratung GmbH






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