Teufelberger: Leben als Auslandsmonteur - „Jeder Einsatz ist anders – das macht es so spannend“Von Armenien, China und Montenegro bis hin zu Nepal und Neuseeland: Wenn es um Service und Montage geht, setzt Teufelberger-Redaelli weltweit auf Fachleute aus dem eigenen Haus. Zwei Seilbahnmonteure berichten über ihre Arbeit und entlegene Orte, an denen sie zeitweise Skurriles, aber auch Spannendes erlebt haben. „Andere Länder, andere Kulturen, andere Sitten: Jeder Einsatz unterscheidet sich vom nächsten – man weiß einfach nie genau, was einen erwartet“, erzählt Josef Tegischer, der als Auslandsmonteur im Seilbahnbereich weltweit im Einsatz ist. „Und genau das macht die Arbeit so spannend.“ Vergangenes Jahr bewältigte das siebenköpfige Montageteam mehr als 400 Einsätze. Viele davon führten sie bis an die entlegensten Orte. Orte, an denen man eigentlich keine Seilbahn vermuten würde. So werden unter anderem in Nepal gerade zwei Gondelbahnen in Betrieb genommen. Diese befördern die gläubigen Buddhisten hoch zum Tempel zum Beten. Oder: Wenn es in Usbekistan 40 Grad bekommt, „flüchten“ die Einwohner*innen mit den Seilbahnen in höhere Lagen – dort lässt sich die Hitze etwas besser ertragen. Und auch in Neuseeland gibt es neben Strand und Meer einige Skigebiete. „Für solche Einsätze sind unsere Monteure meistens ein bis zwei Wochen unterwegs“, sagt Julia Moser, Koordinatorin der Auslandsmonteure. „Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.“ Vom Verkauf bis zum Einsatz Bevor die Monteure jedoch zu ihrer Reise aufbrechen, beginnt alles beim Verkaufsteam. Dieses verkauft ein Seil beim Endkunden oder über einen Seilbahnhersteller. Danach wird es zur jeweiligen Baustelle transportiert, von einer Seilzugfirma vorbereitet und schlussendlich in die Anlage – Sessellift, Gondelbahn etc. – gezogen. „Dieser Arbeitsvorgang ist im Regelfall im Export nicht in unserem Lieferumfang enthalten“, erzählt Moser. „Sobald das Seil die endgültige Position erreicht hat, die zwei Enden quasi zueinanderstehen, sind wir wieder am Zug.“ Einer der Monteure reist dann zur Baustelle, um dort mit einigen Helfer*innen die Seilenden zu spleißen. Wie viele Personen daran arbeiten, variiert je nach Seildurchmesser – bei 48 Millimeter werden unter anderem ungefähr zehn Personen benötigt. Urwaldübernachtung & Attacke einer Raubkatze Jeder Einsatz birgt für die Monteure auch immer einige Herausforderungen mit sich: zum Beispiel die Anreise zur Baustelle oder das Finden des geeigneten Werkzeugs. „Außerdem muss man Vertrauen in die Helfer haben, auch, wenn man diese erst relativ kurz kennt“, berichtet Wolfgang Pigall, ebenfalls Auslandsmonteur. Und zusätzlich spielen laut ihm und seinem Kollegen neben der sprachlichen Barriere auch die Temperatur eine tragende Rolle: „Bei Hitze wird das Seil so heiß, dass man es nicht mehr angreifen kann. Dann braucht man ein Zelt zum Weiterarbeiten.“ Jedoch gibt es auch einige spannende Erlebnisse: So musste Josef Tegischer 250 Euro Strafe bezahlen, weil er mit einer Banane im Rucksack einreiste. „Und in Costa Rica hatten wir eine Baustelle mitten im Urwald. Es gab keine Hotels. Also musste ich meine Nächte auf einer Hängematte mitten im Busch verbringen.“ Sein Kollege Wolfgang Pigall erinnert sich wiederum gerne an einen Einsatz in Rumnänien, wo er zum Abschluss zu einem Barbecue eingeladen wurde. Zudem freut er sich nach einem Auslandsaufenthalt auch immer auf zu Hause: „Vor allem, wenn man sieht, wie andere Menschen leben. Und manchmal kann es auch gefährlich werden: Als ich in Nepal war, wurde die Baustelle einen Tag nach meiner Abreise von einer Raubkatze angegriffen – ein Helfer wurde verletzt.“ Was das Thema Beruf und Familie betrifft, finden beide hier eine gute Balance: „Die Familie muss natürlich mitspielen. Unterm Strich passt beim Job die Balance zwischen Arbeit und Freizeit“, berichtet Pigall. „Wenn man zu Hause ist, dann geht die Familie vor und man muss sich einfach Zeit für sie nehmen“, ergänzt Tegischer. Und seit 1. März verstärken die zwei Monteure Christian Karner und Norman Dittebrandt das Team. „Mir ist es sehr wichtig, dass ich meiner Arbeit eigenständig nachgehen kann. Außerdem wollte ich einen Beruf an der frischen Luft – Regen oder schlechtes Wetter scheue ich nicht. All das finde ich hier von Anfang bis zum Ende. Und auch die Einarbeitung ist super“, sagt Dittebrandt. Nadine Jakaubek |