seilbahn.net | Themenbereiche | Tourismus/Gastro | 2024-03-29

„Wofür stehen wir eigentlich als Tourismus-Destination – und was macht uns einzigartig?“

Auf diese vermeintlich simple Frage finden sich in überraschend vielen Regionen im Alpenraum kaum klare Antworten. Das zeigen die neusten Ergebnisse einer Befragung von touristischen Leistungsträgern, die das Institute of Brand Logic aus Innsbruck durchgeführt hat. Das Fazit der Experten in Sachen Strategie- und Markenentwicklung: Die Befragung belegt, dass ein Großteil der touristischen Unternehmer ein sehr fragmentiertes Bild über die eigene Region in den Köpfen hat. „Dadurch gehen jede Menge Energie und wertvolle Ressourcen verloren. So viel ist gewiss: Eine klare Vorstellung und ein gemeinsames Zukunftsbild sind ausschlaggebend für den nachhaltigen Erfolg jeder Destination“, bekräftigt Markus Webhofer, Gründer und Geschäftsführer des Institute of Brand Logic.

Top-Tourismusdestinationen aus Österreich, Südtirol und der Schweiz, die jeweils mehr als eine Million Nächtigungen verbuchen, hat das Institute of Brand Logic zu ihrer Zukunftsfähigkeit befragt; insgesamt 600 Unternehmen haben an der Befragung teilgenommen.

Ihre Antworten ergeben ein sehr verschwommenes Bild. „In vielen Fällen sind sich die Leistungsträger nicht darüber einig, was nun das Alleinstellungsmarkmal ihrer Region ist“, stellt Markus Webhofer fest. „Ganz viele nennen als Differenzierungsmerkmale Allgemeinbegriffe wie »Vielfalt«, »Natur«, »Schnee« oder »Gastfreundschaft«. Aber mit derart austauschbaren Attributen kann kaum ein Profil entwickelt werden, welches die Einzigartigkeit einer Region zum Ausdruck bringt.“

Unweigerlich stellt sich die Frage: Wenn die Leistungsträger kein gemeinsames Zukunftsbild ihrer Region in den Köpfen verankert haben, wie soll sich dann eine destinationstypische Angebotsdichte entwickeln können?  Ebenfalls kam aus der Umfrage klar hervor, dass Zukunftsthemen bisher nur von wenigen Akteuren untereinander diskutiert wurden. Hier besteht vielfach der Wunsch nach mehr Dialog im erweiterten Kreis und mit der Bevölkerung.  „Touristiker:innen und die Bevölkerung müssen sich öfter an einen Tisch setzen, um über die Entwicklung des gemeinsamen Lebensraumes zu reden. Die bislang genützten Strukturen sind dabei kritisch zu hinterfragen und neue ansprechende Dialog-Formate insbesondere für die jüngere Generation zu entwickeln“, ist Markus Webhofer überzeugt.

Laut Einschätzung der Leistungsträger besteht aber auch bei Themen wie »Nachhaltigkeit«, »Mitarbeiterattraktivität« und »Digitalisierung« noch viel Luft nach oben. „Für die Zukunftsfähigkeit einer Tourismusdestination gilt es, all diese Bereiche ganzheitlich im Fokus zu behalten und im Markenprofil zu berücksichtigen“, so Markus Webhofer.

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