IDE-Snowmaker für Wintersport-Arena SauerlandMehr Schneesicherheit durch neue Technologie: Einsatz auch bei Plusgraden Snowmaker einzigartig in Deutschland – Betreiber wollen Erfahrungen sammeln Die Zeit der Investitionen in mehrfacher Millionenhöhe ist vorerst vorbei. Mit neuen Sesselliften und großen Beschneiungsanlagen punkten die Skigebiete der Wintersport-Arena Sauerland zurzeit nicht. Wohl aber mit innovativen Projekten. Nachdem im Kerngebiet rund drei Viertel der Pisten beschneit sind, soll nun eine neue Technik zum Einsatz kommen, die in der Lage ist, Schnee auch bei Plustemperaturen zu produzieren. Kaum etwas bewegt die Menschen in den Wintermonaten mehr als die Frage nach dem Schneefall. Insbesondere in den Tourismusregionen warten Betreiber von Skigebieten, Hoteliers, Gastronomen und Einzelhändler sehnlich auf Schnee, denn die weiße Faszination lockt Gäste so sprunghaft herbei wie kein anderer Angebotsbereich. Ab Mitte Dezember, gern auch eher, spätestens aber Weihnachten sollen die Pisten oder zumindest ein Teil davon schneebedeckt und gut präpariert bereitstehen. Seit zehn Jahren intensiv in Beschneiung investiert Meist klappt es, dass zwischen Mitte Dezember und Mitte März flächendeckende Wintersportmöglichkeiten bereitstehen. Winter wie der zurückliegende oder die Saison 2006/2007 sind die Ausnahme. Die bestätigt zwar bekanntlich die Regel, doch reißt so etwas große Löcher in die Kassen derer, die vom Wintersport leben. Zudem sind die Gäste verunsichert. Frühbuchungen gehen in den Folgejahren solcher Winter nur spärlich ein. Gäste und Touristiker wünschen mehr Sicherheit und Planbarkeit Vakuumprinzip macht Schnee bei Plustemperaturen möglich Die Schneequalität ähnelnd dem Frühjahrsschnee mit hoher Restfeuchte. Diese Restfeuchte verliert sich allerdings weitgehend beim Präparieren. Bei Frost wird die Piste schnell griffig, bei milden Temperaturen bleibt sie weich. Die Technologie des Snow Makers ist bereits erprobt. Im schweizerischen Zermatt haben Investoren für den Theodulgletscher nahe dem Kleinmatterhorn eine solche Maschine gebaut. Zeitgleich mit Zermatt haben Initiatoren 2008 am Tiroler Pitztalgletscher eine ähnliche Anlage installiert. Erfunden hat die Technologie des „All Weather Snowmaker“ ausgerechnet eine isaraelische Firma, die nach Möglichkeiten zur Kühlung von Bergwerken suchte. Die IDE Technologies sind weltweit führend bei der Meerwasserentsalzung. Bei der Kühlung von Stollen in südafrikanischen Goldminen entstand sozusagen als Abfallprodukt Schnee. Erste Anlage ihrer Art in Deutschland „Der Snowmaker ist nicht die Wunderwaffe gegen den Klimawandel“, betont Wintersport-Arena-Vorsitzender Michael Beckmann. „Die Liftbetreiber wollen leidglich Lücken schließen, Ein- und Ausstiege sowie einzelne Pistenabschnitte beschneien wenn es für herkömmliche Beschneiungsmethoden nicht kalt genug ist.“ Bei der Produktivität von 200 Kubikmeter pro Tag wäre an die Beschneiung eines ganzen Skigebiets sowieso nicht zu denken. Auch unterstützend zum Beginn der Saison solle die Anlage ihre Dienste verrichten. Nur punktuell gezielter Einsatz ökonomisch sinnvoll Ob bei einem Vergleich des Energieeinsatzes die klassische Beschneiung deutlich besser abschneidet oder der Snow Maker konkurrieren kann, hängt von den Rahmenbedingungen ab. Bei entsprechend tiefen Temperaturen und trockener Luft sind Schnee-Kanonen und –Lanzen die deutlich bessere Wahl. Bewegen sich diese Werte allerdings im Grenzbereich von zwei Grad, wird die neue Technologie deutlich attraktiver. Oftmals kommen widrige Windverhältnisse dazu, sodass der mit herkömmlichen Methoden produzierte Schnee oftmals neben den Pisten landet. Dies lässt die Bilanz des Snow Makers deutlich positiver erscheinen. Fazit: Leistung und Energiebedarf im Vergleich Snow Maker: 8,5 m³ Schnee/h Propellerkanone bei –3 °C: 9 m³ Schnee/h Propellerkanone bei –10 °C: 60 m³ Schnee/h Schneilanze: 2,5 – 9 m³/h je nach Temperatur 0,27 kWh/m³ Schnee (Wasserdruck plus Druckluft) Quelle: Wintersport-Arena Sauerland Weitere Informationen zum IDE-Snowmaker |